Unglück mit mehr als 300 Toten „Sewol“-Bergung in Südkorea macht Fortschritte
Seoul (dpa) - Gut drei Jahre nach dem „Sewol“-Fährunglück vor Südkorea mit mehr als 300 Toten haben Spezialisten bei der Bergung des Wracks weitere Fortschritte erzielt.
Am frühen Morgen sei eine herunterhängende Rampe am Heck entfernt worden, die eine weitere Hebung des Schiffs behindert habe, teilte das Meeres- und Fischereiministerium mit.
Der seitlich liegende Schiffskörper sei bis zu zwölf Meter über die Wasseroberfläche gehoben worden. Ziel war es, das Schiff, das zuvor mehr als 40 Meter unter Wasser lag, zunächst bis zu 13 Meter über das Wasser zu ziehen. Dann kann das Wrack auf ein Bergungsschiff geladen werden. Die „Sewol“ soll danach zur Küstenstadt Mokpo geschleppt werden. Die Behörden hoffen, im Schiffsinnern die Körper von neun vermissten Passagieren finden zu können. Nach einer Probehebung war erst am Mittwochabend beschlossen worden, die Bergung in vollem Umfang zu starten.
Die „Sewol“ war am 16. April 2014 vor der Südwestküste gesunken. Nur 172 Menschen hatten sich retten können, darunter die leitenden Besatzungsmitglieder. Aus dem Schiffsinnern und der Umgebung wurden 295 Leichen geborgen. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug. Wie Ermittler später herausgefunden haben, war das 146 Meter lange Schiff überladen gewesen. Unzureichende Rettungsmaßnahmen werden für das Ausmaß der Katastrophe mitverantwortlich gemacht.