Offenbar nahm der dreifache Familienvater regelmäßig die Dienste von Call Girls in Anspruch und zahlte dafür zwischen 1000 und 5500 Dollar pro Stunde. Bestürzt fragt sich die Öffentlichkeit, wie das zu dem früheren Generalstaatsanwalt passt, der als "Sheriff der Wall Street" Wirtschaftsverbrecher und Mafia-Bosse hinter Gitter brachte, sich während seiner Wahlkampagne als Moralapostel aufführte und ausgerechnet der Prostitution auf den Straßen von New York den Kampf ansagte. Die Finanzwelt, in der er sich zahlreiche Feinde gemacht hatte, mochte ihre hämische Freude jedoch nicht verbergen.

Der 48-jährige Star-Jurist war Ermittlern des FBI und des US-Justizministeriums ins Netz gegangen, die mit einer Rasterfahndung die Besitzer des Bordells "Emperors Club VIP" überführt haben, das via Internet gutbetuchten Kunden diskret Prostituierte vermittelte.

Im Zuge ihrer monatelangen Ermittlungen hörte die Kripo bei rund 5000 Telefonaten mit und fing mehr als 6000 E-mails ab. Darunter befand sich ein Gespräch mit "Kunde Nummer 9", der am Abend vor dem Valentinstag bei einem Besuch in Washington eine Dame in eine Suite des Mayflower Hotels bestellte.

Der Gouverneur war dieser ominöse Kunde Nummer 9, der sich mit der brünetten "Kristen" traf und ihr anschließend 4300 Dollar gab, da er bei dem "Klub" noch Schulden hatte - offenbar ein Stammkunde. Öffentlich ist Spitzer immer als Saubermann aufgetreten. Er stellte als Generalstaatsanwalt und seit 2006 als Gouverneur an sich und seine Mitarbeiter hohe berufsethische Ansprüche. Auch schien sein Privatleben völlig intakt zu sein.

Persönlich Eliot Spitzer (48) wurde in New York geboren. Er ist verheiratet und hat drei Töchter.

Beruflich Als Generalstaatsanwalt von New York (1998 -2006) ging der demokratische Politiker gegen Wirtschaftsverbrechen und Callgirl-Ringe vor.