Silvio Berlusconi: Der Soziale
Silvio Berlusconi war als junger Mann Sänger auf Kreuzfahrtschiffen, später Medienunternehmer und natürlich langjähriger Ministerpräsident Italiens. Gegen Ende seiner turbulenten Karriere könnte der 77-jährige Milliardär nun ein weiteres berufliches Kapitel öffnen — allerdings unfreiwillig: Ein Mailänder Gericht berät seit Donnerstag, ob der rechtskräftig verurteilte Politiker seine einjährige Strafe im Hausarrest abbüßt — oder aber Sozialdienst leisten darf.
Im August war Berlusconi wegen Steuerbetrugs zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden, von der drei Jahre auf der Basis einer Amnestieregelung ausgesetzt wurden. Ins Gefängnis muss er wegen seines hohen Alters nicht mehr. Ehrenamtlich in einem Altenheim arbeiten will Berlusconi offensichtlich aber nicht so gern. Die Mailänder Justiz hatte dies vorgeschlagen und auch schon eine Einrichtung nahe von Berlusconis Residenz Arcore ausgesucht. Doch der Politiker möchte lieber körperlich und geistig Behinderten neue Hoffnung und Auftrieb geben. Das lesen die Medien jedenfalls aus einem Dokument der Berlusconi-Verteidiger heraus. Wie auch immer es kommt, ein Sozialdienst Berlusconis dürfte sich sowieso auf höchstens einen Tag in der Woche begrenzen. Red