Entsetzen Skandal bei der „Jungen Union“ - CDU-Nachwuchs grölt Wehrmachtslied am Jahrestag der Pogromnacht
Berlin · Eine Gruppe der Jungen Union hat in einer Kneipe mit einem Lied der Wehrmacht und Beleidigungen für Aufsehen gesorgt. Ein Video zeigt den Vorfall.
Mitglieder der Jungen Union aus Hessen haben bei einem Aufenthalt in Berlin für einen Eklat gesorgt. Wie der Tagesspiegel berichtet, hat eine 15-köpfige „Reisegruppe“ in einer Kneipe lauthals ein Lied der Wehrmacht gesungen. Das zeigt auch eine Videoaufnahme, die bei Twitter für Aufregung sorgt. Prekär: Der Vorfall ereignete sich laut dem Bericht am Jahrestag der Pogromnacht am 9. November.
Nach einem Treffen mit dem Bundesvorsitzenden der Jungen Union soll es sich die Gruppe in einer Kneipe gemütlich gemacht haben. Eine jüdische Künstlerin berichtete dem Tagesspiegel, dass die Gruppe immer wieder „CDU“ gebrüllt habe und auch mit Sprüchen gegen Homosexuelle auf sich aufmerksam machte. Die Künstlerin Alvizuri Sommerfeld habe dann begonnen, zu filmen. Als Reaktion habe die Gruppe das „Westerwaldlied“ angestimmt.
Das Lied ist umstritten, weil es während des Zweiten Weltkriegs von Soldaten der Wehrmacht gesungen wurde. Ein Bundeswehr-Liederbuch, in dem unter anderem das „Westerwaldlied“ aufgeführt war, wurde aus diesem Grund im Jahr 2017 durch das Verteidigungsministerium verboten.
Reaktionen auf den aktuellen Fall: Ein Sprecher der Jungen Union erklärte laut Tagesspiegel, dass die Ausflugsfahrt allein von den Verbänden Limburg und Rheingau-Taunus organisiert worden war. Er sehe „großen Klärungsbedarf“. Der Vorfall solle aufgearbeitet werden.