So macht der Herbst Spaß: Stilvolle Regenmode
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Wer bei Regenwetter denkt, sich in unförmige Plastik-Capes und unschöne Funktionsmode kleiden zu müssen, liegt falsch. Selbst die Edeldesigner haben wetterfeste Kleidung im Angebot - und Gummistiefel sind modischer Bestandteil im Schuhhandel.
Als hätten die Modeschöpfer mit den Wetterfröschen ihre Kollektionen besprochen: Nach dem vielerorts verregneten Sommer haben sie für Herbst und Winter modische Wind-, Wetter- und Regenkleidung fest eingeplant - und diese hat nichts mit den gewohnten Plastiküberwürfen zu tun.
Es ist für jeden Geschmack etwas dabei: knallbunt oder mit Blumen, Punkten oder Streifen, dezenter und in Anlehnung an den klassischen Ostfriesennerz, oder so modisch, dass der Regenmantel als solcher kaum noch auszumachen ist. Hauptsache, er hält trocken.
Burberry hat für Männer Plastikmäntel in knalligem Orange und Gelb im Stil der angesagten Trenchcoats in der Kollektion und G-Star Raw in strahlendem Blau. Ralph Lauren und H&M haben etwa Windjacken mit Pelzbesatz.
Der Trend gehe zu glänzenden Oberflächen aus Lack wie etwa bei Gucci oder Hugo, aber auch Plastik sehe man weiterhin, erläutert die Modeberaterin Silke Gerloff aus Frankfurt. Und, hat es Humphrey Bogart nicht einst vorgemacht? Immer schon der Klassiker für schlechtes Wetter sei der Trenchcoat gewesen, betont Gerloff. Die Trenchcoats seien meistens imprägniert, sagt der Frankfurter Modeexperte Andreas Rose. Das hält den Regen ab.
„Auch Wollmäntel sind in dieser Saison häufig gewachst, so dass sie zumindest wetterfest sind“, erläutert Rose weiter. Das reiche schon für das Laufen durch einen Regenschauer - abtauchen wolle man schließlich mit den Mänteln ja nicht.
Eine andere Form wurde im berüchtigten englischen Nieselregen erprobt: „Klassisch ist die Barbour-Jacke, mit der auch die Queen ihre Spaziergänge bei Wind und Wetter mit den Hunden unternimmt“, sagt Gerloff.
Diese Art Jacken wird auch gerne zur Jagd getragen - und genau die Jagdbekleidung empfiehlt die Hamburger Mode- und Styleexpertin Uschka Pittroff für den Aufenthalt im Freien. „Die ist absolut robust und liegt extrem im Trend“, sagt sie. Die Trendkennerin hält außerdem etwas stumpf wirkende Lederjacken und -mäntel für einen guten und stilvollen Schutz an Regentagen.
Wem das Outfit der englischen Royals zu konservativ ist, kann zu schlichteren, aber farbigen Modellen mit kleinen verspielten Details wie etwa von den Marken Derbe oder Ilse Jacobsen greifen. Auch die sogenannten K-Way-Windbreaker werden wieder gerne gekauft. Die gibt es ebenfalls in diversen Farben als Jacke oder Kapuzenshirt, sind aber dann doch eher etwas für den kurzen Weg zum Brötchenholen. Gerloff warnt zudem: „Das ist sicher nicht für jeden etwas und schon gar nicht für den Gang ins Büro.“
Die Expertin empfiehlt solche Farbakzente eher für die Füße - das Mittel der Wahl an nassen Tagen ist hier der lange verpönte Gummistiefel. Immer häufiger entdeckt man ihn wieder im herkömmlichen Schuhhandel, und da sieht er auch nicht mehr so aus wie einst: Aus seinem Tannengrün wurden Knallfarben.
Frankonie setzt auf lila Gummistiefel zur grünen Jagdbekleidung, und Giesswein lenkt die Blicke mit Wappen, Norweger-Strickoptik oder Wildtieren nach unten. Deichmann hat Karos, Haivainas Hawaii-Muster und selbst das Traditionsunternehmen für Gummistiefel, Hunter, hat nun Modelle mit Schlangenprägung.
Wer Schlichteres bevorzugt, findet auch viele Modelle, die sich an dem Aussehen von Reiterstiefeln orientieren. „Viele Gummistiefel haben die top-aktuellen Plateausohlen oder kleine Absätze und kommen etwa in einem Bordeaux-Ton daher“, nennt Modekenner Andreas Rose die Trends.
Solche hübschen Gummitreter gibt es inzwischen von fast allen gängigen Marken und in allen Preisklassen. „Die sehen immer edel aus, lassen sich super kombinieren und vor allem ganz toll aufpeppen“, sagt Andreas Rose. Er rät zum Griff zu Stulpen, dicken Strumpfhosen und Strümpfen. „Gerade Stulpen in den Saisonfarben Kürbis, Karotte, Safran oder Senf sind hip, hip, hip“, zeigt sich der Personal Shopper begeistert.
Alternativ könne man auch gleich Stiefel mit Akzenten wie Schnürungen wählen: „Da kann man nach Lust und Laune farbige Schnürsenkel reinziehen, was dem ganzen eine individuelle und modische Note gibt.“