Sojus-Rakete bringt sechs Satelliten ins All

Paris/Kourou (dpa) - Eine russische Sojus-Rakete hat in der Nacht zum Samstag vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus sechs Satelliten ins All gebracht. Wie die Betreibergesellschaft Arianespace mitteilte, hob die Rakete um 3.03 Uhr/MEZ ohne Probleme ab.

Rund dreieinhalb Stunden später wurden die Satelliten ausgesetzt.

Dabei handelte es sich um den französischen Erderkundungssatellit Pléiades 1 und fünf kleinere Satelliten - darunter vier für das französische Militär sowie die chilenische Erderkundungsplattform SSOT (Sistema Satelital para la Observación de la Tierra). Alle sechs Satelliten wurden vom europäischen Raumfahrtunternehmen EADS-Astrium gebaut.

Es war bereits der zweite Start einer Sojus-Rakete von Kourou aus. Sie hat sich über die Jahrzehnte als sehr zuverlässiges Transportmittel erwiesen und fliegt zudem kostengünstiger als die europäische Ariane. Der Veteran aus Russland soll die Ariane daher im mittleren Nutzlastsegment ergänzen.

Die Äquatornähe in Französisch-Guayana bietet gegenüber dem russischen Startplatz Baikonur in Kasachstan einen zusätzlichen Vorteil: sie ermöglicht kürzere Distanzen, um die Satelliten in ihrem geostationärem Orbit abzusetzen. Das bedeutet weniger Treibstoff und damit mehr Nutzgewicht. Statt 1,7 Tonnen kann die Sojus nun 3 Tonnen Last mitnehmen. Zudem sind die Versicherungsprämien für derart erprobte Raketen deutlich geringer.