Sonnenflieger nach riskantem Flug auf Hawaii gelandet
Honolulu (dpa) - Ein historischer Flug, nur mit Sonnenenergie: Der Schweizer Sonnenflieger „Solar Impulse 2“ ist am Freitagmorgen (Ortszeit) auf der Pazifik-Inselgruppe Hawaii sicher gelandet.
Damit hat der von dem Piloten André Borschberg (62) gesteuerte Solarflieger die achte und längste Etappe seiner Erdumrundung erfolgreich gemeistert. Für die fast 8300 Kilometer lange Strecke von Japan nach Hawaii brauchte Borschberg fünf Tage und fünf Nächte. Dabei stellte der Schweizer Rekorde für den längsten Soloflug und für die weiteste Distanz eines Solarflugzeugs auf.
Nach seiner Bilderbuchlandung in dem Urlauberparadies kurz nach Sonnenaufgang wurde Borschberg mit lautem Applaus und dem für Hawaii typischen Lei-Blumenkranz empfangen. Jubel brauch auch im Kontrollzentrum in Monaco aus. Dort wurde der als „historisch“ bezeichnete Flug groß gefeiert.
Bei seinem anstrengenden Dauerflug in dem kleinen Cockpit der einsitzigen Karbonfaser-Maschine konnte sich Borschberg kaum bewegen. Es gab nur kurze Verschnaufpausen. Maximal 20 Minuten am Stück konnte er schlafen. Der Pilot bewies aber noch am Tag vor der Landung Humor. „Kann mir jemand ein gutes Steakhaus in Hawaii empfehlen?“, schrieb er auf Twitter.
„Solar Impulse 2“ war Anfang März im Golfemirat Abu Dhabi gestartet und über Indien, den Himalaya und China geflogen. Mehrfach verhinderte schlechtes Wetter den Weiterflug. So hatte die Maschine, deren Spannweite mit 72 Metern größer ist als die eines Jumbo-Jets, am 1. Juni außerplanmäßig im japanischen Nagoya zwischenlanden müssen.
Mehr als 17 000 Solarzellen auf den Flügeln zapfen die Energie für die vier Elektromotoren des Fliegers ab. Borschberg und der Schweizer Abenteurer Bertrand Piccard (57) wollen mit der Weltumrundung beweisen, zu welchen Leistungen mit umweltfreundlicher Solarkraft angetriebene Flugzeuge in der Lage sind.
Das Ziel der nächsten Etappe ist Phoenix im US-Staat Arizona. Bei diesem Flug soll wieder Piccard am Steuer sitzen. Nach zwei weiteren Stopps in den USA steht dann die Rückkehr nach Europa über den Atlantik an.