Spanier vergeben König Juan Carlos

Madrid (dpa) - Die Mehrheit der Spanier verurteilt die umstrittene Elefantenjagd von König Juan Carlos, hat dem Monarchen aber verziehen. Nach einer Umfrage der Zeitung „El Mundo“ akzeptierten 70 Prozent der Befragten die Bitte des 74-Jährigen um Entschuldigung.

Wie das Blatt berichtete, stuften 73 Prozent die Amtsführung des Königs als gut oder sehr gut ein. Allerdings meinten 52 Prozent der Befragten, dass das Ansehen des Königshauses durch den Jagdausflug des Monarchen Schaden genommen habe. Eine Umfrage der Zeitung „La Razón“ ergab, dass immerhin 35 Prozent der Spanier meinen, der König solle abdanken. Die Mehrheit - 53 Prozent - ist allerdings dagegen. Nach beiden Umfragen verlangt die Mehrheit der Bevölkerung, dass die Öffentlichkeit auch über private Reisen des Monarchen informiert wird.

Die Regierung lehnte die Forderung jedoch ab. Das angekündigte Gesetz zur Transparenz der öffentlichen Verwaltung werde keine Regeln für das Verhalten des Königshauses beinhalten, erklärte Staatssekretär José Luis Ayllón am Samstag. Damit muss das Königshaus die Öffentlichkeit wohl auch künftig nicht über private Aktivitäten des Königs informieren.

„Die Monarchien sind den Transparenz-Gesetzen nicht unterworfen“, betonte der Regierungsvertreter. Als Beispiel nannte er die Monarchie in Großbritannien. Juan Carlos war nach einer Elefantenjagd in Botsuana im Safari Camp gestürzt und hatte sich die rechte Hüfte gebrochen. Die Nachricht löste einen Sturm der Empörung aus. Nach der massiven Kritik an seinem Verhalten hatte sich Juan Carlos öffentlich beim Volk entschuldigt.