SPD: Keine Ein- und Austrittswellen wegen Groko

Düsseldorf. Das politisch spannende erste Quartal 2018 hat der nordrhein-westfälischen SPD überdurchschnittlich viele Eintritte, aber auch Austritte beschert. Das geht aus einer vorläufigen Quartalsbilanz hervor, die die NRW-SPD gestern bekanntgab.

Es sei aber nicht systematisch erfasst worden, wer wegen der Abstimmung über die große Koalition in die SPD eingetreten und nach Bekanntgabe des positiven Mitgliederentscheids am 4. März wieder ausgetreten sei, sagte Parteisprecher Christian Obrok. Ein- und Austrittswellen wegen der Abstimmung seien nicht ersichtlich. Viele gäben dafür keine Gründe an. Den Angaben zufolge sind im ersten Quartal rund 6300 Mitglieder in die NRW-SPD eingetreten — im gesamten Vorjahr waren es rund 8000. „Seit Beginn der Datenzählung im Jahr 2000 traten in keinem anderen Jahr mehr Menschen ein“, bilanzierte die NRW-SPD die Entwicklung 2017. In den Vorjahren hätten sich im Durchschnitt nur jeweils rund 3900 Anhänger dafür entschieden. Derzeit haben rund 114 500 Genossen in NRW ein SPD-Parteibuch — vor zehn Jahren waren es noch 140 000.

Ausgetreten sind im ersten Quartal 2018 rund 2250 Mitglieder - im gesamten Vorjahr waren es rund 4000. Laut SPD-Angaben lagen die Austritte 2017 etwa zehn Prozent unter dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre. Der Höhepunkt sei 2004 mit 13 200 Austritten in einem Jahr erreicht worden.

In den vergangenen fünf Jahren starben etwa 2000 Mitglieder der NRW-SPD pro Jahr — im ersten Quartal 2018 waren es etwa 500. lnw