Spektakel um Lady-Gaga-Show
In schrillen Kostümen trat die amerikanische Künstlerin mit 20 Tänzern auf.
Köln. Pressefotografen waren nicht zugelassen, beim einzigen Konzert der „Art Rave“-Tour von Lady Gaga in NRW. Sehr schade, denn den atemberaubenden Rausch in Bild und Ton hätte man im Nachhinein gerne professionell dokumentiert gesehen, statt auf abertausenden Handy-Bildern, die von den fast komplett besetzten Tribünen der Kölner Lanxess-Arena geknipst wurden.
Die Boulevard-Reporter waren da ohnehin schon auf ihre Kosten gekommen: Sie hatten Stefani Joanne Angelina Germanotta — so der bürgerliche Name des 28-jährigen Gesamtkunstwerks aus New York — mittags in einem Kölner Drogeriemarkt abgepasst. Natürlich beim Make-up-Kauf.
Am Abend selbst sorgten die Zuschauer für den passenden Rahmen des Spektakels: Ein Großteil schlüpfte schrill verkleidet in eine der unzähligen Rollen ihres Stars oder der Akteure ihrer Videos („Pokerface“).
Köln und Kostüme, das passt nicht nur zu Karneval. Bis zu 20 individuell gestylte Tänzerinnen und Tänzer sowie eine spielfreudige Band unterstützten die Lady auf dem zweigleisig bis weit in den Zuschauerraum verlegten Laufsteg. Ein sehenswertes Spektakel.
Auch wenn bei den großen Inszenierungen wie „Venus“, „Paparazzi“, „Aura“ oder „Swine“ die Bässe bis in die Schlüsselbeine wummerten — berührender waren die ruhigen Songs, bei denen das Potenzial der immer wieder mit dem Publikum kommunizierenden Musikerin deutlich wurden. Beste Beispiele: Lady Gaga als Solistin am Klavier bei „Born this Way“ oder Eric Clapton zitierend bei „Dope“.