Spielemesse lockt mit mehr als 700 Neuheiten

In Essen haben die Besucher auf der weltgrößten Veranstaltung dieser Art die Möglichkeit zum Testen.

Essen. Eine Flut von Neuerscheinungen wartet ab Donnerstag bei den Internationalen Spieltagen auf die Spiele-Fans. Mit rund 800 Ausstellern aus 34 Nationen kann die Essener Messe in diesem Jahr einen neuen Rekord verbuchen.

Auf dem Programm stehen insgesamt mehr als 700 Neuheiten — darunter auch Spiele zu aktuellen Themen wie Klimawandel oder Wirtschaftskrise —, die allesamt von den Besuchern ausprobiert werden dürfen.

Laut Michael Hopf, Vorsitzender der Fachgruppe Spiel im Verband der Deutschen Spielwarenindustrie, geht der Trend in diesem Jahr dahin, Klassiker unter den Brettspielen zunehmend elektronisch aufzurüsten.

Auch Reiner Knizia, mit rund 500 entwickelten Spielen einer der bekanntesten Erfinder, hat für die Messe seinen Klassiker „Das verrückte Labyrinth“ nach 25 Jahren elektronisch aufgerüstet.

Nun können sich die Spieler auf der Suche nach Zaubersteinen von einem sprechenden Zauberbuch und verwunschenen Fabelwesen unterstützen lassen. Künftig werde die Branche vermehrt auf solche „Hybrid-Produkte“ setzen, ist sich Knizia sicher.

Als Kriminalspielbuch ohne Elektronik will dagegen das neue Spiel „Kugeln statt Blumen“ punkten. In dem Buch müssen die Leser das Rätsel um den Mord an dem Kunstmäzen Friedrich Dossenberg lösen. Dabei darf der Spieler das Buch nicht einfach von der ersten bis zur letzten Seite durchlesen, sondern muss entscheiden, welche Textpassagen er braucht, um den Fall zu lösen.

Wie Dominique Metzler vom Messeveranstalter mitteilt, seien derzeit schnelle einfache Kartenspiele ebenso wie bis zu mehrere Stunden dauernde Strategiespiele besonders gefragt. In diese Sparte gehört auch das von Yannick Holtkamp (14) entwickelte „Sparta“. Das in den Schulpausen des jüngsten Spielentwicklers der diesjährigen Messe entstandene Brettspiel ist eine Mischung aus Schach und Dame.

Bei den kleinen Zockern dürfte die „Monster-Falle“ hoch im Kurs stehen. Bei dem mit dem Kinderpreis 2011 prämierten Geschicklichkeitsspiel, das im Kosmos Verlag erschienen ist, müssen Spieler ab sechs Jahren versuchen, in kurzer Zeit möglichst viele Monster mit Schiebern in ein Loch zu bugsieren.