Staatsanwältin: DNA-Spuren im Unfallauto von Böhse-Onkelz-Sänger
Frankfurt/Main. Die Staatsanwaltschaft hat bestätigt, dass DNA-Spuren am Fahrer-Airbag eines verunglückten Sportwagens vom Böhse-Onkelz-Sänger Kevin Russell stammen. "Es gibt deutliche Anhaltspunkte, dass er gefahren ist", sagte am Mittwoch Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu in Frankfurt.
Das Audi Coupé war am Silvesterabend mit Tempo 200 gegen ein anderes Auto gerast, wie aus dem Gutachten eines Kfz-Sachverständigen hervorgehe - zwei 19 und 21 Jahre alte Männer wurden lebensgefährlich verletzt. Sie sind nach wie vor nicht vernehmungsfähig. Der Fahrer des Sportwagens war nach dem Unfall auf der Autobahn bei Frankfurt zu Fuß über die Felder geflüchtet. Russell war einen Tag nach dem Unfall in einem Luxushotel im Taunus festgenommen worden.
Die Ermittlungen zum Unfallhergang seien noch nicht abgeschlossen, sagte Möller-Scheu. Es müssten noch Zeugen vernommen und mehrere Fragen von Verkehrssachverständigen geklärt werden. Ob und wann Anklage gegen Russell erhoben werde, sei noch unklar. Es gebe auch keine Haftgründe, da der 46 Jahre alte Russell über einen festen Wohnsitz in einem EU-Land verfüge und eine Sicherheitsleistung von 50 000 Euro hinterlegt habe.
Der Beschuldigte besitze zwar keinen deutschen Führerschein, aber eine irische Fahrerlaubnis, die in der Bundesrepublik gültig ist, schreibt die Staatsanwaltschaft. Gegen den Sänger besteht laut Anklagebehörde noch eine Bewährungsstrafe wegen eines Drogendelikts.