Steven Scharf bekommt Gertrud-Eysoldt-Ring
Bensheim (dpa) - Der Schauspieler Steven Scharf erhält den Gertrud-Eysoldt-Ring 2013. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung ist einer der bedeutendsten Theaterpreise im deutschsprachigen Raum.
Scharf wird für seine herausragende Darstellung als „Judas“ im gleichnamigen Einpersonenstück an den Münchner Kammerspielen ausgezeichnet, wie die Stadt Bensheim bekanntgab.
Vergeben wird der Ring auf Vorschlag der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste im südhessischen Bensheim. Der Eysoldt-Preis 2013 wird am 22. März 2014 im Parktheater Bensheim überreicht.
Der 1975 in Thüringen geborene Schauspieler besteche in der Rolle des „Judas“ durch „seine unmittelbare Präsenz und seine gewinnende Eindringlichkeit“, hieß es zur Begründung. Nackt und mit dem Rücken zum Publikum versuche er in einem furiosen Monolog Verständnis für seine Tat zu erlangen.
Steven Scharf habe auch in Elfriede Jelineks „Die Straße. Die Stadt. Der Überfall“ und in einer Adaption von Michel Houellebecqs „Plattform“ in diesem Jahr herausragende Leistungen gezeigt. In der Kritikerumfrage 2013 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt. „Um diesen Schauspieler wird man in den nächsten Jahren nicht herumkommen“, sagte Juryvorsitzender Frank Baumbauer.
Ausschlaggebend sei die künstlerische Leistung und nicht der Bekanntheitsgrad eines Schauspielers, betonte Hermann Beil, der Präsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Im vergangenen Jahr war Constanze Becker vom Schauspiel Frankfurt ausgezeichnet worden. Unter den früheren Preisträgern sind Corinna Harfouch, Nina Hoss, Hans-Michael Rehberg, Ulrich Mühe, Ulrich Matthes, Tobias Moretti und Klaus Maria Brandauer.