Sting begeistert bei Deutschland-Tourauftakt

München (dpa) - Zum Schluss steht er ganz alleine auf der Bühne, nur mit einer Akustik-Gitarre in der Hand. Sting stimmt „Message In A Bottle“ an, einen Top-Hit seiner ehemaligen Band The Police.

Ein vereinzelter Scheinwerfer ist zu diesem Zeitpunkt auf den 60 Jahre alten Rockstar gerichtet. Seine Fans jubeln und stimmen begeistert ein. Es ist das Highlight bei Stings Tourauftakt in Deutschland, das Highlight einer großartigen Show ohne großes Spektakel.

Gordon Matthew Sumner alias Sting kommt am Dienstagabend in München ohne Bläser, Percussions oder Keyboards aus. Fünf Musiker, darunter sein langjähriger Begleiter und Gitarrist Dominic Miller, begleiten ihn während des zweistündigen Konzerts vor knapp 2000 Zuschauern. Am Mittwoch will Sting in Frankfurt auf der Bühne stehen. Weitere Deutschland-Konzerte gibt er an diesem Freitag in Köln (2.3.), in Stuttgart (7.3.) und Berlin (10.3.). Der Titel der weltweiten Tournee zum 25-jährigen Jubiläum seiner Solo-Karriere lautet „Back to Bass“, zurück zum Bass. Er hätte auch „Zurück zu den Wurzeln“ heißen können.

Ende der 1970er Jahre war Stings Karriere mit der dreiköpfigen Band The Police durchgestartet. Fünf Alben und etliche Grammys folgten. Zu den bekanntesten Hits des Trios gehören „Roxanne“, „Don't Stand So Close to Me“ und „So Lonely“, auf die die Fans im prall gefüllten Münchner Kesselhaus jedoch vergeblich warteten. Stattdessen bekamen sie viele Songs aus Stings Solo-Zeit zu hören - vorgetragen mit seiner außergewöhnlichen, einprägsamen Stimme und beeinflusst von verschiedenen Stilrichtungen.

Schon in den vergangenen 25 Jahren hatte Sting immer wieder neue Dinge ausprobiert, mit ungewöhnlichen Klängen experimentiert und seine Fans damit gefordert. Zuletzt hatte er sich sogar der Klassik gewidmet, brachte Lautenmusik aus der englischen Renaissance heraus oder spielte zusammen mit dem englischen Royal Philharmonic Orchestra. Nun reduzierte er seinen Sound wieder auf das Nötigste.

Die meiste Zeit seines Konzerts stand Sting dabei mit seinem Bass hinter dem Mikrofon. Nach mehr als 30 Jahren auf der Bühne verzichtete er auf große Rockgesten. Hin und wieder machte er für Solo-Einlagen seiner Bandkollegen Platz, dann übernahm er wieder das Kommando.

Seine größten Hits und damit die Höhepunkte des Abends behielt sich Sting jedoch für die Zugaben auf. „Desert Rose“ und der Police-Hit „Every Breath You Take“ brachten das Publikum am Ende des Abends noch einmal in Ekstase. Kurz darauf verließ die fünfköpfige Band mit zwei Gitarristen, Schlagzeuger, Background-Sängerin und Geiger die Bühne - und Sting nutzte die Gelegenheit für seinen akustischen Abschluss.