Straßenbahn-Unfall: Fahrer wohl betrunken
Bei einem Auffahrunfall von zwei Bahnen sind am Eifelwall in Köln 40 Menschen verletzt worden. Polizei ermittelt gegen Fahrer.
Köln. Mit Alkohol im Blut soll ein Straßenbahnfahrer in Köln an der Haltestelle Eifelwall auf einen anderen Zug aufgefahren sein. Etwa 40 Menschen wurden bei dem Unfall am Donnerstagabend verletzt. Zwar lag das Ergebnis der Blutprobe gestern noch nicht vor, jedoch sei der Atemalkoholtest positiv gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Der wohl angetrunkene Fahrer hatte eine andere Bahn gerammt, die an der Haltestelle stand.
Nach Angaben der Feuerwehr kamen 34 Menschen ins Krankenhaus, die anderen wurden am Unfallort versorgt. Bis gestern Mittag hatten alle Verletzten die Klinik wieder verlassen. Die meisten hätten Prellungen erlitten. Die Polizei wollte den Fahrer „zeitnah“ vernehmen.
Der Chef der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) äußerte sich „entsetzt“. Es sei „schockierend“, dass einer der beteiligten Fahrer wohl angetrunken gewesen sei, sagte KVB-Chef Jürgen Fenske. „Es ist etwas passiert, was eigentlich nicht passieren darf.“ Laut KVB wird der Vorfall intern aufgeklärt. „So etwas gab es bei der KVB nach unserer Erinnerung bisher nicht“, hieß es.
Der betreffende Fahrer sei seit 1991 bei der KVB beschäftigt und habe seinen Dienst bisher immer regelmäßig und ohne Auffälligkeiten verrichtet. „Insofern stehen wir hier auch vor einem Rätsel“, sagte Fenske. Der Fahrer stand an dem Abend kurz vor Beendigung seines Dienstes. In der Bahn sei kein Alkohol gefunden worden.
Eine gültige Verordnung für den Straßenbahnbetrieb (BOStrab) sieht vor, dass Fahrer alle drei Jahre auf ihre Eignung untersucht werden müssen. Die KVB-Straßenbahnfahrer werden laut Betriebsrat Heinz Breuer sogar in deutlich kürzeren Intervallen medizinisch gecheckt, wobei ein Alkoholproblem definitiv auffallen würde. lnw