Streik: Was Bahnreisende jetzt wissen müssen

Lokführer legen den Schienenverkehr bundesweit für neun Stunden komplett lahm.

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Von Dienstagabend 21 Uhr bis Mittwochmorgen sechs Uhr sollen bundesweit Züge der Deutschen Bahn bestreikt werden. Die Auswirkungen für Bahnreisende:

Die GDL ruft alle Lokführer der Deutschen Bahn bundesweit zu Streiks auf. Sowohl ICE- und IC-Züge als auch S- oder Regionalbahnen können betroffen sein. Welche Züge konkret ausfallen oder sich verspäten, hängt davon ab, wie viele Lokführer sich an den Streiks beteiligen.

Die GDL sagt, sie wolle zwar die Bahn treffen, aber die Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste so gering wie möglich halten. Außerdem wolle man das Ausmaß der Streiks langsam steigern.

Die Bahn rechnet damit, dass die Folgen auch am Mittwoch nach sechs Uhr früh noch zu spüren sein werden. „Es ist mit erheblichen Beeinträchtigungen im morgendlichen Berufsverkehr zu rechnen“, teilte die Bahn mit.

Was passiert mit Fahrgästen, die zum Streikbeginn noch im Zug sitzen?

Bahnreisende auf längeren Strecken sollten ihre Route vorher genau checken und Ausweichmöglichkeiten prüfen. Die GDL will die Züge nicht mitten auf der Strecke stoppen, ab 21 Uhr könnten Bahnreisende aber dennoch unterwegs stranden: „Wir steuern dann den nächstgelegenen Bahnhof an“, sagt GDL-Sprecher Stefan Musiol. Für Reisende ist dort unter Umständen Endstation. „Wir empfehlen dringend, auf Züge auszuweichen, die um 21 Uhr am Ziel sind“, sagte ein Bahnsprecher.

Am Wochenende hatte die Bahn in der „Bild am Sonntag“ für den Streikfall Notfahrpläne angekündigt, auch Busersatzverkehr sollte eingesetzt werden, wenn dies möglich sei. Nun sagte der Bahnsprecher allerdings: „Einen Notfahrplan kann ich nicht bestätigen. Wir wissen überhaupt noch nicht, wo genau gestreikt wird. Das gleiche gilt deshalb für den Ersatzverkehr.“

Der Fahrgastverband Pro Bahn teilte mit, der Konflikt sei aus Sicht der Bahnreisenden „nicht mehr nachvollziehbar“. Die Lokführer sollten „sich nicht in den Führerstand zurückziehen, sondern den Fahrgästen auf den Bahnhöfen Rede und Antwort stehen“. Eine Umfrage der ARD in der vergangenen Woche ergab dagegen, dass 54 Prozent der Befragten Verständnis dafür hatten, dass die Lokführer mit Streiks ihre Gehaltsforderungen durchsetzen wollen.