Wetter Sturmtief „Egon“ erreicht NRW - Schnee auch in der Region
Düsseldorf. Das Sturmtief „Egon“ ist Nordrhein-Westfalens angekommen. Allen Vorwarnungen zum Trotz sind zunächst die befürchteten Schneemassen ausgeblieben - jedenfalls im Westen des Landes.
Dort bot sich das aus früheren Wintern schon bekannte Bild: Während es im Bergischen Land um Wuppertal und auch im Kreis Mettmann schneite, ging der Niederschlag mit jedem Kilometer weiter westlich in Regen über.
Neben Sturmböen brachte „Egon“ vor allem in einigen Gebieten wie dem Münsterland Schnee. Meteorologe Gerd Budilovsky vom Deutschen Wetterdienst in Essen teilte mit, dass von den Schneefällen im Flachland maximal 2 Zentimeter liegen bleiben würden. „Das Meiste wird wohl als Schneematsch enden“, sagte Budilovsky. Grund dafür seien die mit 0 Grad vergleichsweise milden Temperaturen. Anders sehe es im Hochland aus. Im Bergischen Land sowie im Hochsauerlandkreis könne es durchaus stärker schneien mit bis zu 10 Zentimetern Schnee. Auch leichte Schneeverwehungen seien möglich.
Auch der Berufsverkehr spiegelte diese Situation wider. Vor allem im Norden des Landes kam es zu Beeinträchtigungen. Die Autobahn 30 musste bei Rheine in Richtung Niederlande gesperrt werden, weil sich auf verschneiter Straße ein Lastwagen quergestellt hatte. Die Bergung werde voraussichtlich bis 9.00 Uhr am Freitagmorgen dauern, sagte ein Polizeisprecher in Duisburg. Verletzt wurde niemand. Ob ein tödlicherUnfall in Krefeld in der Nacht dem Wetter geschuldet war, konnte nicht bestätigt werden.
Nach starken Schneefällen sperrte die Polizei die Autobahn 4 bei Engelskirchen in Fahrtrichtung Olpe. Mehrere Lastwagen mit Sommerreifen hätten sich an Steigungsstrecken festgefahren, sagte ein Sprecher von Straßen.NRW am Freitag. Die Sperrung könne möglicherweise bis zum Mittag dauern. In Sauerland und Eifel bereitete das Wetter den Lastwagenfahrern erhebliche Probleme. Auf der Autobahn 45 sollten Lastzüge mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht den nächstgelegen Parkplatz ansteuern, empfahl die Autobahnpolizei. Grund: eine geschlossene Schneedecke zwischen Lüdenscheid und Freudenberg.
Bis zum frühen Morgen war der Zugverkehr normal unterwegs, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte. Es könne allerdings in Teilen zu Verspätungen kommen, durch eingeschneite Sensoren an Bahnübergängen.
Gegen 7.30 Uhr am Freitag hat der Deutsche Wetterdienst seine Unwetterwarnung vor starkem Schneefall für weite Teile von NRW aufgehoben. Nur im Bergischen Land könne es noch ein wenig stärker schneien, sagte Meteorologe Thomas Gerwin. „Aber wo es den dicken Berufsverkehr gibt, da ist das Thema Schnee durch.“
Am Vortag hatte der DWD noch vor bis zu 30 Zentimetern Schnee in den Hochlagen und mehr als 10 Zentimetern im Flachland gewarnt. „Aber es war dafür letztlich ein Grad zu warm“, sagte Gerwin, „So ist das meiste als Regen heruntergekommen und nicht wie befürchtet als Schnee.“