Bewaffnete Gefangenenbefreiung Suche nach geflüchtetem Gangster-Paar ohne Erfolg

Kleve (dpa) - Hinweise aus der Bevölkerung auf das geflohene Gangster-Paar am Niederrhein haben zunächst keinen Erfolg gebracht. Laut den Ermittler gibt es keine heiße Spur zu dem gewaltsam aus der Psychiatrie befreiten Straftäter und seiner Komplizin.

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Es seien zwar mehrere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die Überprüfungen hätten bisher aber keinen Erfolg gehabt, sagte eine Polizeisprecherin in Kleve. Die Polizei vermutet den 27 Jahre alten Mann und seine 22-jährige Komplizin inzwischen nicht mehr im Raum Goch. Dort hatten die beiden am Donnerstag nach einem Unfall ein zuvor geraubtes Auto stehen gelassen.

Die Frau hatte den Straftäter am Donnerstag befreit, als er mit zwei Pflegern und einem Fahrer ein Ärztehaus in Kleve verließ. Er war mit Hand- und Fußschellen gefesselt. Die 22-Jährige bedrohte die drei Begleiter mit einer Schusswaffe.

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Der Straftäter hatte nach Angaben des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) 2012 eine Frau in ihrem Haus überfallen, mit der Waffe bedroht und Geld und Wertsachen gefordert. Er wurde wegen schweren Raubes in Tateinheit mit schwerer räuberischer Erpressung zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt. Außerdem musste er eine Entziehung in der geschlossenen Psychiatrie machen. Dafür war er seit Ende 2014 in der LVR-Klinik Bedburg-Hau.

Der Straftäter und seine Komplizin haben nach Polizeiangaben keine persönlichen Kontakte am Niederrhein und kennen sich in der Region wohl auch nicht aus. Der Mann sei zuletzt im Ruhrgebiet gemeldet gewesen, die 22-Jährige im Raum Aachen.

Nachdem die Polizei am Donnerstag mit einem Großaufgebot die Gegend um den Fundort des Fluchtwagen abgesucht hatte, geht sie inzwischen gezielt Hinweisen nach. Sie schließt nicht aus, dass das Paar inzwischen in den Niederlanden ist. Die Grenze sei nur vier bis fünf Kilometer vom Fundort des Fluchtwagens entfernt, sagte die Sprecherin. Die niederländische Polizei beteilige sich an der Fahndung. Außerdem suche die Polizei nach persönlichen Kontaktleuten des Paares, die Unterschlupf bieten könnten.