Suche nach vermisstem Löschflugzeug in Sibirien dauert an
Irkutsk (dpa) - In den Weiten Sibiriens wird weiter nach einem vermissten Löschflugzeug mit zehn Menschen an Bord gesucht. Russische Rettungsmannschaften im Gebiet Irkutsk nahmen eine vermutete Absturzstelle ins Visier, die 150 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt liegt.
Allerdings wurden sie dort bis zum Abend (Ortszeit) nicht fündig. Die Suche werde am Sonntag wieder ausgeweitet, kündigte Vize-Zivilschutzminister Leonid Beljajew der Agentur Interfax zufolge an. Die Maschine vom Typ Iljuschin Il-76 hatte am Freitag Wasser über einem Waldbrand abgeworfen und war dann vom Radar verschwunden.
Der Einsatz stütze sich auf die Beobachtungen örtlicher Einwohner, die das Flugzeug zuletzt gesehen hätten, sagte Beljajew. „Es flog über sie hinweg. Sie hörten einen Knall, dann hörten die Triebwerke auf zu lärmen.“ Die Lage nahe der vermuteten Unglücksstelle 600 Kilometer nördlich der Gebietshauptstadt Irkutsk sei schwierig. Der Rauch der Waldbrände nehme die Sicht.
Am Samstag wurde eine Fläche von 20 mal 20 Kilometer mit einem Radar auf Metall untersucht, hieß es beim Suchstab in Irkutsk. Es könne sein, dass die Maschine in einem Sumpf versunken sei, sagte ein Mitarbeiter der Agentur Tass. Der Zivilschutz setzte 500 Mann und zahlreiche Flugzeuge und Hubschrauber zur Suche ein.
Irkutsk liegt 4200 Kilometer östlich von Moskau in Nähe des bei Touristen beliebten Baikalsees. In dem Gebiet wüten seit Tagen Waldbrände. Die Il-76 kann 42 Tonnen Wasser an Bord nehmen und gilt damit als eines der größten Löschflugzeuge der Welt.