Suchgebiet so groß wie Australien

7,68 Millionen Quadratkilometer werden beobachtet. Geplante Flugroute soll angeblich im Cockpit geändert worden sein.

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Peking/Kuala Lumpur. Elf Tage nach dem Verschwinden des malaysischen Flugzeugs ist das Suchgebiet inzwischen so groß wie die Fläche Australiens. Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin Hussein nannte am Dienstag in Kuala Lumpur eine Gesamtfläche von 7,68 Millionen Quadratkilometern. Die erste Kursänderung der Maschine mit 239 Menschen an Bord soll nach einem Bericht der „New York Times“ in ein Computersystem des Flugzeugs eingegeben worden sein.

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Die Richtungsänderung habe mit hoher Wahrscheinlichkeit jemand im Cockpit programmiert, berichtete die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf ranghohe US-Regierungsvertreter. Anstatt die Maschine manuell zu steuern, sei die Flugrichtung von MH370 über sieben oder acht Tastenanschläge in einen Computer zwischen dem Kapitän und dem Ersten Offizier eingestellt worden, schrieb die Zeitung weiter.

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Malaysia widerrief am Dienstag in einem zentralen Punkt frühere Angaben. Wann genau das Kommunikationssystem der Boeing abgeschaltet wurde, ist demnach doch unklar. Der exakte Zeitpunkt könne nicht ermittelt werden, sagte der Verkehrsminister. Er widersprach damit früheren Aussagen, denen zufolge das Kommunikationssystem ACARS vor der letzten wörtlichen Rückmeldung aus dem Cockpit ausgeschaltet worden war. Dass unklar sei, ob die Kommunikation vor oder nach dem letzten Funkspruch um 1.19 Uhr abgeschaltet wurde, hat laut Hussein keinerlei Einfluss auf die Suche.

Angehörige chinesischer Passagiere drohten unterdessen mit Hungerstreik, falls sie nicht mehr Informationen bekommen. Bei einem Treffen mit Vertretern der Fluggesellschaft am Dienstag in Peking äußerten sie scharfe Kritik. Die Familien fühlen sich von den Behörden in Malaysia schlecht informiert. Ein Vertreter der Airline versicherte den Familien Unterstützung und Informationen. Die Überprüfung des persönlichen Hintergrunds der chinesischen Staatsbürger an Bord habe keine Hinweise auf eine Verwicklung in eine Entführung oder einen Terrorakt ergeben, erklärte der chinesische Botschafter in Kuala Lumpur laut Xinhua. Mehr als 150 chinesische Staatsangehörige waren in der Maschine.