Susan Sarandon - Falten, Format und Sex-Appeal
Morgen wird Susan Sarandon 65. Alt genug, um in Rente zu gehen. Doch stattdessen dreht sie richtig auf.
Los Angeles. Sie ist alt genug, um in Rente zu gehen, doch Susan Sarandon dreht stattdessen richtig auf. Die Schauspielerin, die morgen 65 Jahre alt wird, ist auf Monate ausgebucht. Mit Robert Redford dreht sie gerade den Polit-Thriller „The Company You Keep“. Regisseur Tom Tykwer und die „Matrix“-Macher Andy und Larry Wachowski holen Sarandon für „Cloud Atlas“ nach dem Bestseller „Der Wolkenatlas“ vor die Kamera. Und nun soll sie auch noch die Rolle einer ehrgeizigen Staatsanwältin in dem Action-Thriller „Snitch“ übernehmen, berichtete das Branchenblatt „Hollywood Reporter“.
Zuletzt war sie mit Michael Douglas und Shia LaBeouf in dem Finanz-Thriller „Wall Street — Geld schläft nicht“ auf der Leinwand zu sehen. In dem New Yorker Börsenviertel stand Sarandon auch eine Woche vor ihrem Geburtstag auf der Straße. Diesmal nicht für Dreharbeiten, sondern als Demonstrantin.
Die ultra-liberale Demokratin, die sich seit Jahren gegen Kriege, gegen die Todesstrafe und für das Recht auf Abtreibung stark macht, schlug sich diesmal auf die Seite von Aktivisten, die gegen geldgierige Unternehmen und korrupte Börsengeschäfte demonstrierten.
Lange Zeit engagierte sich Sarandon Seite an Seite mit Schauspieler Tim Robbins, dem Vater ihrer inzwischen erwachsenen Söhne Jack und Miles. Mehr als 20 Jahre war der Star mit dem zwölf Jahre jüngeren Kollegen ohne Trauschein fest zusammen, bis sie 2009 einen Schlussstrich zogen. Kennengelernt und rasch ineinander verliebt hatten sie sich 1988 am Set zu dem Film „Annies Männer“.
Ihrem ersten Ehemann Chris Sarandon hat Susan Abigail Tomalin ihre erste Filmrolle und den inzwischen berühmten Nachnamen zu verdanken. 1968 begleitete die junge Literaturstudentin ihren Mann zu einem Casting-Aufruf nach New York. Der Nachwuchsschauspieler ging beim Vorsprechen leer aus. Stattdessen wurde sie für „Joe“, ein Drama über den Generationenkonflikt zwischen Hippies und Bürgertum, für die Rolle einer rebellischen Tochter engagiert.
Ihren ersten Erfolg hat sie der verklemmten Janet in der „Rocky Horror Picture Show“ zu verdanken. In dem Kultfilm um einen außerirdischen Transvestiten spielte sie 1974 ein schüchternes Mädchen, das seine Lust an der Lust entdeckt.
Doch die Schauspielerin, die den Spitznamen „Sex-Symbol des denkenden Mannes“ weg hat, landete ihren größten Hit an der Seite einer Frau, mit Geena Davis 1991 in „Thelma & Louise“.
Nach ihrer „Wall Street“-Rolle im vorigen Herbst wurde Sarandon gefragt, ob sie weiterhin gerne sexy Frauen spielen möchte. „Lieber das, als jemand der stirbt“, witzelte sie. „Zuletzt war ich entweder am Sterben, oder jemand, der anderen beim Sterben hilft.“