Swetlana Alexijewitsch: Geehrte Autorin
Swetlana Alexijewitsch ist mit einem ganz eigenen literarischen Stil zum moralischen Gedächtnis des zerfallenen Sowjetimperiums geworden: Die weißrussische Schriftstellerin hat mit ihren Collagen das Leid der Menschen in ihrer Heimat aufgearbeitet.
Jetzt wird sie dafür mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung wird zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am 13. Oktober überreicht.
Ihre literarische Methode wendet die Journalistin erstmals 1983 im Buch „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ an. Mit Hilfe von Interviews thematisiert sie das Schicksal sowjetischer Soldatinnen im Zweiten Weltkrieg. Sie wird angeklagt und verliert ihre Anstellung. 1997 erscheint ihr Werk über die Katastrophe von Tschernobyl mit erschütternden Porträts über die Opfer.
Alexijewitsch wurde am 31. Mai 1948 im ukrainischen Stanislaw geboren. Sie arbeitete nach einem Journalistik-Studium zunächst bei einer Zeitung sowie als Lehrerin. Da sie in Weißrussland nicht mehr öffentlich auftreten darf und ihre Werke verboten sind, hielt sie sich seit 2000 überwiegend im Ausland auf. 2011 ging die heute 65-Jährige trotzdem zurück nach Minsk.