Tag der knuddeligen Eisbären
München/Bremerhaven (dpa) - Etwas unsicher wackeln sie über die Wiese, kullern den Abhang herunter und laufen ansonsten treu ihrer Mutter hinterher: Die 14 Wochen alten Eisbärenzwillinge im Münchner Tierpark haben ihren ersten Auftritt vor Publikum absolviert.
Am Mittwoch verließen sie gemeinsam mit ihrer Mutter Giovanna ihre Höhle und erkundeten neugierig das Freigehege.
Wie die kleinen Bären heißen werden, steht noch nicht fest. Anders als beim gleichaltrigen Eisbärmädchen im Bremerhavener Zoo. Dort entschied die Jury sich am Mittwoch einstimmig für den Namen Lale - nach der aus Bremerhaven stammenden Sängerin Lale Andersen. Mehr als 6300 Vorschläge waren eingegangen.
Der Medienandrang in München - unzählige Kameras und fast 100 Journalisten - schien die kleinen Bären nicht zu stören. „Wichtig ist, wo Mama ist. Wenn sie da ist, machen die Kleinen auch mal gerne Blödsinn und testen sich aus“, erklärt Zoodirektor Andreas Knieriem. Tierpfleger Helmut Kern ergänzt: „Das Mädchen ist eindeutig die Frechere, sie ärgert ihren Bruder auch mal gerne.“
Schick haben sich die Bären für ihren großen Auftritt nicht gemacht. Mit schlammverschmiertem Fell planschen sie im flachen Wasser und tollen über die Wiese. „Jeder Stein, jeder Grashalm und jeder Sonnenstrahl ist dabei eine neue Entdeckung“, sagte der Zoodirektor.
Auch die ersten Besucher durften am Vormittag einen Blick auf die Eisbärenjungen werfen. Bisher konnten Interessierte die Eisbären nur im Internet verfolgen. Eine Kamera hatte ihr Leben seit der Geburt am 9. Dezember in der Höhle gefilmt.
Unterdessen bleibt einer der berühmtesten Eisbären in Deutschland auch drei Jahre nach seinem Tod bei seinen Fans unvergessen: Für Knut, den Publikumsliebling des Berliner Zoos, und seinen 2008 gestorbenen Pfleger Thomas Dörflein gab es am Mittwoch in der „B.Z.“ eine Traueranzeige von drei Fans. „Geliebt, beweint und unvergessen“, hieß es darin. Der Eisbär starb am 19. März 2011, als er in den Wassergraben seines Geheges stürzte.