Tarja Halonen: Die Vorbildiche
Tarja Halonen ist so etwas wie eine skandinavische Mischung aus Angela Merkel und Ursula von der Leyen. Die erste finnische Präsidentin zeigt am eigenen Leben, wie sich Familie und Beruf vereinbaren lassen.
Mit 24 Jahren bekam Halonen ihre Tochter Anna - wenige Monate, bevor sie ihr erstes Mandat im finnischen Parlament antrat. Ähnlich wie die deutschen CDU-Frauen muss die Sozialdemokratin an der Spitze des finnischen Staates mit dem politischen Gegner kooperieren. Die "rote Tarja" kommt Mittwoch nach Deutschland, um für das finnische Bildungs- und Kinderbetreuungsmodell zu werben. "Ich weiß, dass ihr Deutschen uns um unsere Schulausbildung beneidet", sagte die 63-Jährige vorab. Für die guten Pisa-Ergebnisse ihres Landes sieht Halonen noch andere Ursachen: "Vorschulerziehung soll Kindern helfen, mehr Freude am Lernen zu haben." Gleichzeitig will Halonen Finnlands "gut ausgebildeten Frauen" ein Berufsleben ermöglichen. Sie selbst trennte sich drei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter von ihrem damaligen Lebensgefährten. "Es war wie ein Puzzle, alle Dinge unter einen Hut zu bringen", sagt sie über ihre Zeit als alleinerziehende Mutter. nfm<p>
