Früher Tod „The Prodigy“-Frontmann Keith Flint ist tot - Bandgründer gibt Todesursache bekannt

Der Frontman Keith Flint der UK-Band „The Prodigy“ starb im Alter von 49 Jahren. Die Band würdigte den exzentrischen Sänger in einer Mitteilung als „wahren Pionier, Innovator und Legende“.

Keith Flint starb im Alter vom 49 Jahren.

Foto: Hugo Marie

Sein Erkennungszeichen waren die stacheligen und häufig bunt gefärbten Haare: Keith Flint, der Frontmann und Sänger der britischen Band „The Prodigy“, ist am Montagmorgen um 8 Uhr Ortszeit tot in seinem Haus in Dunmow, Essex, gefunden worden. Die Polizei geht nicht von einem Verbrechen aus.

Britische Medien berichteten mit Berufung auf Polizeiquellen zuerst darüber, dass Keith Flint am Montag tot in seinem Haus aufgefunden worden war. Der Frontman war erst vor wenigen Tagen von einer Tour durch Australien heimgekehrt.

Liam Howlett, der 1990 die Gruppe gründete, veröffentlichte auf Instagram ein Statement zur Todesursache und bestätigte kursierende Gerüchte, dass Flint sich das Leben nahm.

„Die Nachricht ist wahr, ich kann nicht glauben, dass ich das sage, aber unser Bruder Keith hat sich am Wochenende sein eigenes Leben genommen, Ich bin schockiert, verdammt wütend, verwirrt und mit gebrochenem Herzen ..... Bruder Liam #theprodigy““

The news is true , I can’t believe I’m saying this but our brother Keith took his own life over the weekend ,

I’m shell shocked , fuckin angry , confused and heart broken ..... r.i.p brother Liam #theprodigy“

The Prodigy entstammte der Szene der illegalen Rave-Partys in London. Mit einem Mix aus intensiven Breakbeats und Punk-Elementen kreierte die Band einen unverkennbaren Mix, der sie von der Underground-Szene auch in die Musikshow "Top of the Pops" brachte.

Mit dem Song „Firestarter“ war die Band in den 1990ern bekannt geworden. Flint trat der Band als Sänger bei und wurde später neben Rapper Maxim Frontman der Gruppe. Außer dem Debüt-Album im Jahr 1992 landeten alle sieben Alben in Großbritannien auf Platz 1. Ihre größten Erfolge feierte die Gruppe in den 90er-Jahren mit Songs wie „Firestarter“ und „Breathe“ und dem skandalträchtigen „Smack My Bitch Up“ eine Auskoppelung aus dem Album "The Fat Of The Land" von 1997.

Besonders das Video zu "Smack My Bitch Up" sorgte mit seinen Gewaltszenen für heftige Kontroversen. "Da war eine echter Willen, keine Kompromisse einzugehen", sagte Flint 2015 einmal in einem AFP-Interview über den Stil. "Wir brauchten einfach ein Gegengift zur DJ-Szene, daher auch seine Brutalität."

Flints Markenzeichen waren seine zu Hörnern gestylten Haare, schwarz geschminkten Augenhöhlen und exzentrischen Tanzeinlagen, die für ein minderjähriges Publikum anfangs als zu furchteinflößend eingestuft wurden. Die Musikvideos von The Prodigy wurden von einigen TV-Sendern in Großbritannien daher zunächst nur am späten Abend ausgestrahlt.

Die Band würdigte den exzentrischen Sänger in einer Mitteilung als „wahren Pionier, Innovator und Legende“. "In großem Schock und tiefer Trauer bestätigen wir den Tod unseres Bruders und besten Freundes", erklärten die anderen Bandmitglieder. Flint werde „für immer vermisst werden“.

Die Nachricht von Flints Tod überschattet die derzeitige Welttournee der Band mit ihrem siebten Album "No Tourists". In ersten Reaktionen zeigten sich Kollegen entsetzt. "Echt traurig über die Nachricht. Er war immer sehr witzig, und sehr nett mit Tom (Rowlands) und mir, als wir mit unseren gemeinsamen Auftritten anfingen", erinnerte sich Ed Simons von dem britischen Elektro-Duo The Chemical Brothers. „Mein Gott, so traurig von Keith Flint zu hören“, schrieb Simons auf Twitter. „Großartiger Mann.“"Wir haben einen Titanen verloren", erklärte die Soul-Sängerin Beverly Knight.

In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wer Suizidgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen dabei, die Gedanken zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist oder sich um nahestehende Personen sorgt, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken unter der Nummer 0800/1110111.

(ull)