Tilman Brück: Der neue Sipri-Chef
Tilman Brück tritt zum Jahreswechsel mit gutem Gespür für griffige Formulierungen das Chefamt im Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri an: „Frieden ist für mich auch eine gute Geschäftsidee.“ Der 42 Jahre alte Professor für Entwicklungsökonomie wechselt vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zu dem renommierten schwedischen Institut.
Das „Stockholm International Peace Research Institute“ (Sipri) ermittelt unter anderem penibel den weltweiten Waffenhandel und veröffentlicht die Ergebnisse im Sipri-Jahrbuch. Brück wird zweieinhalb Jahrzehnte nach dem Ex-Staatssekretär im Berliner Verteidigungsministerium und Ex-Chefredakteur des „Tagesspiegel“, Walter Stützle (71), zweiter deutscher Sipri-Direktor.
Zu den von Brück untersuchten Fragen gehören etwa die Kosten für die deutsche Beteiligung am Krieg in Afghanistan oder die für staatliche Anti-Terror-Aktivitäten. „An neuen Themen-Schwerpunkten für Sipri könnte ich mir unter anderem die Fragilität von diversen Staaten wie dem gerade jetzt aktuellen Mali vorstellen“, sagt Brück über seine Pläne. Friedensforschung sei für ihn „keine Disziplin, sondern ein Thema“. Red