Tim Renner: Der Manager
Tim Renner wird als einstiger Musikmanager ab Montag den hoch subventionierten Berliner Kulturbetrieb übernehmen — als neuer Kultur-Staatssekretär.
Der ehemalige Deutschland-Chef des Musikkonzerns Universal und einer der Manager beim Label Polydor hält nach eigener Aussage nicht viel von einer Trennung zwischen E(rnst) und U(nterhaltung). Tatsächlich jonglierte der 49-Jährige immer wieder zwischen Rock, Klassik und Schlager. Ob Sting, Pavarotti oder Rosenstolz — als Plattenboss arbeitete er mit vielen Stars zusammen. Als Teenager spielte er in einer Punkband, die sich Quälende Geräusche nannte. Mit seinem Kassettenrekorder nahm er Bands aus dem Hamburger Untergrund auf und schnitt aus den Bändern Radioreportagen.
Später arbeitete er als Journalist, wechselte aber bald in die Musikindustrie. Er nahm Bands wie Element of Crime und den Pop-Avantgardisten Philip Boa unter Vertrag. 1994 gründete er seine eigene Plattenfirma Motor Music und baute Bands wie Rammstein, Sportfreunde Stiller, Tocotronic, Muse und die Absoluten Beginner auf. 2004 rief er in Berlin den Radiosender Motor FM (heute Flux FM) ins Leben. Mit motor.tv leistete Renner Pionierarbeit für die Verbreitung von Musik im Internet. Red