Tintenfische mit buntem Macho-Gehabe

Sydney (dpa) - Wenn zwei Tintenfisch-Männchen um eine Dame buhlen, kann es bunt werden. Riesensepien versuchen dabei, ihren Gegner unter anderem mit einem Farbenspiel im Mantel einzuschüchtern.

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Wie eine Forscherin jetzt in Australien gezeigt hat, sind die Männchen keine guten Pokerspieler: bluffen ist ihnen fremd. Wer sich von Anfang an aggressiv gibt, gehe auch aufs Ganze, inklusive Nahkampf, berichtet Alexandra Schnell von der Macquarie-Universität in der Zeitschrift „Behavioral Ecology and Sociobiology“.

Die Riesensepien (Sepia apama) zeigen ihr Aggressionspotenzial mit einer Serie von Zeichen: Anstarren, Mantel aufbauschen, Arme wie Zangen vorfahren, Farben spielen lassen. „Solche Signale haben sich wohl entwickelt, damit Rivalen verschiedene Grade an Aggressivität demonstrieren können“, schreibt Schnell. „So haben die Gegner Gelegenheit, taktische Entscheidungen zu treffen, etwa, ob sie die Situation weiter anheizen oder sich zurückziehen wollen.“ Die Gegner könnten an dem Verhalten ablesen, ob eine Attacke unmittelbar bevorstehe. Bei Wirbeltieren seien solche Signale verbreiteter, schreibt Schnell.

Riesensepien sind meist bräunlich gefärbt und verstecken sich vor Angreifern durch Eingraben im Sand, wo sie von der Umgebung dann kaum zu unterscheiden sind. Sie haben Fangarme und Tentakel. Einige Arten können 60 Zentimeter lang und fünf Kilogramm schwer werden. Ihre Tinte, Sepia genannt, wird zum Beispiel zum Färben von schwarzer Nudeln verwendet.