Tipp-Kick: Spielerfrauen zum Draufhauen
Tipp-Kick-Figuren gibt es auch als Fußballerinnen — für Expertinnen allerdings mit zu wenig Oberweite und zu viel Hüfte.
Villingen-Schwenningen. Die Frauenfußball-WM sorgt nicht nur an den Fernsehschirmen für Begeisterung, sondern ganz besonders auch im Schwarzwald. In Villingen-Schwenningen sitzt der Spielwarenhersteller Tipp-Kick — und der registriert seit einigen Wochen eine verstärkte Nachfrage nach Spielen und Spielfiguren.
„Dies liegt auch daran, dass wir seit einigen Monaten weibliche Tipp-Kick-Figuren anbieten“, sagt Geschäftsführer Mathias Mieg. Diese machten derzeit bis zu 30 Prozent des Verkaufs aus.
Das Geschäft vor der Frauen-WM habe später angezogen als dies bei den Männern der Fall sei. Mittlerweile gebe es aber eine große Nachfrage nach dem Spiel, bei dem kleine Zink-Figuren mit einem Knopf auf dem Kopf auf einem Miniatur-Spielfeld gegeneinander antreten. Wird der Knopf gedrückt, bewegt sich das Bein und tritt gegen den Ball.
In gewöhnlichen Jahren verkaufe das Unternehmen zwischen 40 000 und 50 000 Spiele, sagt Mieg. Dieses Jahr peile man wegen der Frauen-WM die 60 000er-Marke an. In Jahren mit Männer-Weltmeisterschaften gingen bis zu 80 000 Spiele über den Ladentisch. „Die WM 2006 in Deutschland war mit 200 000 verkauften Spielen eine Ausnahme“, sagt Mieg. Mittlerweile gebe es auch in Italien und Frankreich eine deutliche Nachfrage.
Die weibliche Figur sei als Frau erkennbar, aber das Sportliche stehe im Vordergrund, so dass sie nicht zu weiblich gestaltet sei, erklärt Mieg. Das stößt nicht überall auf Begeisterung. „Die Figur hat zwar lange Haare, aber sonst zu wenig weibliche Attribute“, sagt die mehrfache Tipp-Kick-Meisterin Birgit Kirschner aus Bergisch Gladbach. „Etwas mehr Oberweite und ein schmaleres Becken wären besser gewesen.“
Zur WM gibt es diese Figuren nicht nur im Trikot der deutschen Mannschaft, sondern alle 16 WM-Teilnehmer sind vertreten. Selbst von der Nationalmannschaft Äquatorial-Guineas wurden 50 der Kickerinnen bemalt — per Hand.