Titanwurz blüht erstmals in Köln
Riesige Pflanze lockt Tausende an — trotz strengen Geruchs.
Köln. Die größte Blume der Welt hat der Kölner Flora in ihrem Jubiläumsjahr einen Besucheransturm beschert. Den seltenen Titanwurz mit seinem schnell vergänglichen Blütenstand wollten so viele Menschen sehen, dass sich gestern eine lange Warteschlange vor dem großen Tropenhaus bildete, sagte der Leiter des Botanischen Gartens, Stephan Anhalt. Allein am Samstag machten sich 4500 Schaulustige ein Bild. Seit Mitte August bis Samstag wurden mehr als 20 000 Interessierte gezählt. „Es gibt echte Fans, die jeden Tag mehrfach kommen“, schilderte Anhalt den Ansturm auf die Pflanze.
Der 1,90 Meter hohe Titanwurz entwickelte sich 18 Jahre nach der Aussaat aus einer 15 Kilo schweren Knolle. Sein Blütenstand, der aus einem Kolben und einem trichterförmigen farbigen Blatt besteht, ist allerdings ein Zauber von kurzer Dauer. Am Freitagabend entfaltete sich die Blume zu ihrer vollen Pracht — einhergehend mit ihrem intensiven Geruch nach Aas, der Insekten anlocken soll.
Bereits am Wochenende begann sie sich schon wieder langsam zu schließen. Dabei verbreitete die Pflanze einen so unangenehmen Geruch, dass manchem Besucher davon unwohl wurde.
Flora-Leiter Stephan Anhalt geht davon aus, dass der Kölner Titanwurz erst in etwa zwei, drei Jahren wieder blühend zu sehen sein wird. Es gebe allerdings neben der Flora in Köln ungefähr zehn botanische Gärten in Deutschland, die ebenfalls den Besuchermagnet Titanwurz besitzen. lnw