Messerangriff in Aschaffenburg Innenminister: Keine Hinweise auf islamistisches Motiv
Aschaffenburg · Mehrere Menschen werden in einem Park in Aschaffenburg angegriffen. Es gibt zwei Todesopfer. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gibt weitere Details zum Festgenommenen bekannt.
Nach dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg haben Ermittler laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) beim Verdächtigen keine Hinweise auf ein islamistisches Motiv gefunden. „Im Moment geht die Mutmaßung sehr stark in Richtung seiner offensichtlich psychischen Erkrankungen“, sagte der CSU-Politiker in Aschaffenburg. In der Unterkunft des Afghanen seien entsprechende Medikamente gefunden worden.
Die Durchsuchung habe aber „keinerlei Hinweise auf eine radikale, islamistische Gesinnung gebracht“, sagte Herrmann. In den nächsten Tagen werde zum Motiv des Angriffs auf eine Kindergartengruppe weiter ermittelt.
Der 28 Jahre alte Verdächtige war laut Herrmann im November 2022 nach Deutschland eingereist und hatte später einen Asylantrag gestellt. Sein Verfahren sei abgeschlossen worden, nachdem der Mann selbst gegenüber den Behörden angekündigt habe, ausreisen zu wollen. Er habe angegeben, beim afghanischen Generalkonsulat die nötigen Papiere besorgen zu wollen. Daraufhin sei er vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zur Ausreise aufgefordert worden. Ausgereist sei er letztlich aber nicht.
Laut Herrmann war der 28-Jährige in der Vergangenheit dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen. Deshalb sei er jeweils zur psychiatrischen Behandlung in Einrichtungen eingewiesen worden, dann aber wieder entlassen worden.
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