Tödliche Abgase: Vater und drei Kinder sterben in Wohnhaus
Otterstedt (dpa). Ein Vater und drei seiner Kinder sind in Thüringen offensichtlich an Abgasen aus einem Notstrom-Aggregat gestorben. Die Leichen wurden im Haus der Familie in Otterstedt nördlich von Erfurt gefunden.
„Wir gehen von einem Unfall durch Kohlenmonoxid aus“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Die Familie hatte nach Polizeiangaben aus zunächst ungeklärten Gründen keinen Strom und betrieb im Keller ihres Hauses ein Aggregat.
Die Abgase seien wahrscheinlich nicht richtig abgeleitet worden, sagte der Polizeisprecher. Die Mutter der Kinder und ein weiterer, erwachsener Sohn würden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die Mutter sei, als das Unglück geschah, bei der Arbeit gewesen. Das Alter der Toten konnte die Polizei zunächst nicht nennen.
Alarm geschlagen hatte ein neunjähriges Mädchen, das nicht zur Familie der Toten gehören soll. Es hatte einen Passanten darauf aufmerksam gemacht, dass in dem Haus etwas nicht stimme. Der Mann sah im Haus nach, entdeckte die Leichen und alarmierte die Polizei.
Neben dem Mann seien zwei Kinder und ein Jugendlicher gefunden worden. In Thüringen sind Herbstferien, die Kinder waren zu Hause. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zur Todesursache liefen noch. Warum das Haus keinen Strom hat, konnte die Polizei noch nicht sagen, auch nicht, ob der Strom möglicherweise wegen Zahlungsproblemen der Familie abgestellt wurde.
In Deutschland hat es in vergangenen Jahren immer wieder Familiendramen durch den unsachgemäßem Umgang mit Geräten in Wohnungen und Häusern gegeben. Im vergangenen Jahr war in Berlin-Köpenick eine sechsköpfige Familie, darunter vier Kinder, gestorben, weil eine Gastherme nicht richtig funktionierte.