Tony Hayward: Der BP-Chef
Tony Hayward dürfte über die Ironie seiner Karriere bestimmt nicht schmunzeln: Denn der 53-jährige Chef des Öl-Konzerns BP ist 2007 an seinen Spitzenjob gekommen, als sein Vorgänger John Browne über eine Raffineriekatastrophe in Houston mit 15 Toten stolperte.
Browne hatte damals nur zögerlich reagiert. Der gelernte Geologe Hayward hatte dieses Verhalten scharf kritisiert. Als neuer Vorstandschef versprach er, dass sich solch ein Vorfall nicht wiederholen wird.
Jetzt steht er nicht nur vor einer ökologischen Katastrophe, sondern auch vor einem PR-Desaster. Denn Hayward schwankt zwischen Verharmlosung und Alarmstimmung. Noch vor wenigen Tagen sagte er: "Der Golf von Mexiko ist ein riesiges Gewässer. Im Vergleich zur Wassermenge ist das, was jetzt an Öl austritt, klitzeklein." Dann gab er eine Pressekonferenz an einem verschmutzten Strand.
Statt aber den Tatsachen ins Auge zu blicken, sprach er an einem sauberen Abschnitt mit kristallklarem Wasser im Hintergrund. Nachdem die Presse kräftig auf ihn eindrosch, räumte er ein, er sei "am Boden zerstört. Wir werden jeden einzelnen Tropfen Öl von der Küste entfernen".