Tornados und Fluten in den USA fordern viele Opfer
Washington (dpa) - In der berüchtigten „Tornadoallee“ im Mittleren Westen der USA ist wieder einmal die Hölle los. Schon unlängst gab es dort heftige Tornados. Diesmal rissen auch Fluten viele in den Tod.
In den Bundesstaaten Oklahoma und Missouri kamen am Wochenende mindestens zwölf Menschen ums Leben.
Noch am Sonntag konnten die Behörden die genau Zahl der Opfer nicht angeben. Es sei unklar, wie viele Menschen durch die Fluten fortgerissen wurden, sagte Jay Barnett, der Polizeisprecher von Oklahoma City, dem TV-Sender NBC. Zu den Toten zählen auch drei so genannte Sturmjäger.
Verheerende Folgen hatte es, dass diesmal viele Menschen bei dem Unwetter am Freitag versuchten, mit dem Auto vor dem Wirbelsturm zu fliehen. Die Folge war, dass viele Straßen total blockiert waren. Viele Menschen wurden ausgerechnet bei der Flucht von Hochwasser erfasst, auch eine Mutter und ihr Kind fanden dabei den Tod.
Die Polizei könne aber noch keine genaue Zahl angeben, wie viele Menschen dabei genau ums Leben kamen, sagte Barnett. „Es ist aber keine Übertreibung zu sagen, dass die größere Bedrohung diesmal die Fluten waren, nicht die Tornados.“ Die Gouverneurin von Oklahoma, Mary Fallin, rief die Nationalgarde und die Verkehrspolizei auf, die die Menschen in den Staus in Sicherheit zu bringen.
Vom Nachrichtensender CNN ausgestrahlte Videoaufnahmen sogenannter Sturmjäger zeigen, wie sich beim Ort El Reno westlich von Oklahoma City ein regelrechtes Karussell von Tornados auf den Boden senkte.
Unter den drei toten Sturmjägern sei ein 55 Jahre alter Mann und sein 24-jähriger Sohn, berichtete der Sender unter Berufung auf Angehörige. Einzelheiten des Unfalls wurden zunächst nicht bekannt.
Storm Chaser (Sturmjäger) nähern sich den Twistern mit besonders geschützten Autos, zumeist um spektakuläre Videoaufnahmen zu machen. Ein Auto wurde in Oklahoma von einem Tornado erfasst und mehrere hundert Meter von der Straße geschleudert - die Insassen kamen aber mit leichten Verletzungen davon. Bereits vor zwei Wochen hatten Tornados in der Region zugeschlagen. Ausgerechnet die total verwüstete Kleinstadt Moore, wo es kürzlich 24 Tote gegeben hatte, wurde erneut Opfer eines starken Unwetters. „Es gibt einfach keine Pause“, sagte die Sprecherin der Stadt, Kristy Yager, dem Sender CNN.
Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes tobten mindestens 17 Tornados im Mittleren Westen der USA. Allein in Oklahoma City starben in der Nacht zum Samstag neun Menschen, teilte die staatliche Gerichtsmedizin mit. Im Bundesstaat Missouri ertranken bei Hochwasser nach Angaben von Gouverneur Jay Nixon drei Menschen.
Mindestens 70 Menschen wurden verletzt, berichteten Medien. Insgesamt waren am Samstag zeitweise 210 000 Haushalte in den Bundesstaaten Oklahoma, Missouri, Arkansas, Illinois, Indiana und Kansas ohne Strom.
Die zumeist dünn besiedelte Region ist als „Tornado Alley“ (Tornadoallee) bekannt, weil dort jedes Jahr im Schnitt 1200 Wirbelstürme gezählt werden.