Tote bei starkem Erdbeben im Iran
Die Erdstöße der Stärke 7,8 waren am Persischen Golf, in Pakistan und Indien zu spüren. Region ist stark gefährdet.
Teheran/Islamabad. Ein heftiges Erdbeben hat erneut den Iran erschüttert und im Grenzgebiet zu Pakistan mehrere Menschen in den Tod gerissen. Die iranischen Behörden bestätigten die von Medien zunächst gemeldete Zahl von 40 Toten zunächst nicht, sondern sprachen von zahlreichen Verletzten. Radio Pakistan berichtete, auf der pakistanischen Seite seien zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Der Erdstoß erreichte gestern nach Angaben der US-Erdbebenwarte die Stärke 7,8 und war bis Indien und in die Golfstaaten zu spüren. Irans Nachrichtenagentur Fars berichtete, 20 Rettungsteams seien ins Erdbebengebiet entsandt worden. Es sei das stärkste Beben der vergangenen 40 Jahre im Iran.
Das Geoforschungszentrum in Potsdam (GFZ) gab die Stärke mit 7,6 an, Fars mit 7,5. Geophysiker Joachim Saul vom GFZ sagte, glücklicherweise habe sich das Beben mit 90 Kilometern in großer Tiefe ereignet. Je näher sich die Bewegungen an der Erdoberfläche abspielten, desto verheerender könnten die Auswirkungen sein. Erst am Dienstag vergangener Woche waren bei einem Erdbeben im Iran 37 Menschen ums Leben gekommen. In der Gegend richten Erdbeben immer wieder schwerste Schäden an, Zehntausende Menschen kamen bei Erdstößen in den letzten Jahrzehnten um.
Der jetzige Erdstoß war selbst in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi zu spüren, die mehr als 1500 Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernt liegt. Eine Deutsche, die in Gurgaon bei Neu-Delhi arbeitet, sagte: „Es hat sich im 14. Stock wie ein Schwindelanfall angefühlt, die Lampen haben voll geschaukelt.“ In der pakistanischen Wirtschaftsmetropole Karachi wurden auch Gebäude evakuiert.
Außenminister Guido Westerwelle bot dem Iran deutsche Hilfe „zur Bewältigung dieses außergewöhnlich starken Erdbebens“ an. „Wir trauern mit den Menschen in Iran, die den Verlust von Freunden und Verwandten beklagen“, sagte er. Nach Ministeriumsangaben gibt es keine deutschen Opfer. dpa