Tote, Glätte, Unfälle, Staus: Winter kehrt zurück

Berlin (dpa) - Der Winter ist wieder da: Schneetreiben und Chaos im Verkehr. Es gab Hunderte Kilometer Stau, Flugausfälle und zahlreiche Autounfälle.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen fielen am Mittwoch bis zu 15 Zentimeter Neuschnee, auf den NRW-Autobahnen staute sich der Verkehr zeitweise auf insgesamt 550 Kilometern. Straßen verwandelten sich auch im Osten, Norden, Süden und Südwesten in Rutschbahnen. Es gab Dutzende Glätte-Unfälle mit mehreren Toten. Im Flug- und Zugverkehr kam es zu Verspätungen. Auch im Nahverkehr gab es Probleme, etwa in Essen.

In Thüringen starb ein Ehepaar bei einem Zusammenstoß auf der B85 im Weimarer Land. Ein weiterer Autofahrer wurde schwer verletzt. In Suhl, den Kreisen Sömmerda und Gotha meldete die Polizei Unfälle mit insgesamt vier Schwerverletzten. Autos überschlugen sich oder krachten ineinander. Bereits am Dienstagabend kam in Bayern ein 18-Jähriger ums Leben, als er im Kreis Augsburg mit seinem Auto auf einer mit Schneematsch bedeckten Bundesstraße gegen einen Baum raste.

In Düsseldorf fielen 60 Flüge aus. Zeitweise wurde der Flugverkehr sogar eingestellt. An Deutschlands größtem Airport in Frankfurt fielen zunächst etwa 50 Flüge aus. Bis zum Mittwochmittag gab es für den Frankfurter Flughafen noch eine Glättewarnung.

Auch im öffentlichen Nahverkehr gab es Probleme: „Aufgrund der Wetterlage wurde der Busverkehr in Essen bis auf weiteres eingestellt“, hieß es bei den Verkehrsbetrieben der Ruhrgebietsmetropole. Auch auf den Straßenbahnlinien kam es zu Einschränkungen. Im hessischen Marburg stellten die Stadtwerke den Schulbusverkehr in den Stadtteilen ein. In mehreren Schulen in Hessen fiel der Unterricht aus, unter anderem in Wetzlar.

In Baden-Württemberg gab es insbesondere auf den Höhenstraßen des Schwarzwalds Probleme wegen glatter Fahrbahnen. Die Autobahnen A 5 und A 8 waren immer wieder abschnittsweise wegen Unfällen, querstehender Lastwagen oder Räumarbeiten gesperrt.

In Rheinland-Pfalz steckten in der Nacht zum Mittwoch im Hunsrück bei Monzelfeld rund 40 Lastwagen stundenlang fest.

Der Winter geht weiter: Die Jecken im Rheinland müssen zum Auftakt des Straßenkarnevals an diesem Donnerstag (Weiberfastnacht) mit nass-kaltem Wetter rechnen. Es könne bei wenigen Plusgraden zu Regen und Schneeregen kommen, berichtete der Deutsche Wetterdienst. Viel Schnee soll nicht mehr fallen. Nachts kann es bei frostigen Temperaturen glatt werden. Bis Rosenmontag soll sich an der Wetterlage wenig ändern.