Toter "Bandido": Ermittler gehen von Selbstmord aus
Ein "Bandido" wird tot in Bottrop gefunden. Ein Verdacht richtet sich gegen konkurrierende Banden, ein neuer Rockerkrieg wird befürchtet. Doch jetzt sagen die Ermittler: Es war Selbstmord.
Bottrop (dpa). Der Tod eines Bandido-Rockers in Bottrop geht nach neuesten Erkenntnissen auf einen Selbstmord zurück. Der 49-Jährige habe sich selbst erschossen und sei nicht von verfeindeten Motorradgangs umgebracht worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Die Ermittler nannten mehrere Gründe: Die am Tatort gefundene Waffe habe dem Bandido selbst gehört, an dem Revolver sei ausschließlich seine eigene DNA gefunden worden. An seiner Lederjacke und seinen Handschuhen seien Schmauchspuren nachgewiesen worden. Außerdem habe der Rocker aus dem Club im niederrheinischen Dinslaken zuvor Selbstmordgedanken geäußert. Es gebe auch noch weitere Umstände, die einen Suizid verständlich machten, aus Opferschutzgründen aber nicht genannt wurden, erklärte die Polizei.
Der 49-Jährige war Ende Mai mit einer tödlichen Schussverletzung neben seiner Maschine an einer Straße zwischen Bottrop und Gladbeck gefunden worden. Die Maschine war ordnungsgemäß abgestellt.
Mehrere hundert Bandidos hatten dem Toten vor mehr als einer Woche das letzte Geleit gegeben. In der Rockerszene blieb unterdessen alles ruhig. Nach dem Tod des Mannes hatte es Befürchtungen gegeben, es könne ein neuer Bandenkrieg mit den konkurrierenden Hells Angels losbrechen. Die Motorradgangs werden bundesweit mit Geschäften im Rotlichtmilieu, in der Türsteherszene, um Drogen- und Waffenhandel und Erpressung in Verbindung gebracht und von den Behörden scharf beobachtet und mit Razzien verfolgt.