Traumstart auf der Wiesn

Fast eine Millionen Besucher feiern in München den Beginn des 180. Oktoberfestes. Die Maß Bier kostet in diesem Jahr 9,40 Euro.

München. Die Sonne scheint, das Bier fließt, die Massen strömen — ein Traumstart für das 180. Münchner Oktoberfest. Knapp eine Million Menschen feierten am ersten Wochenende auf dem größten Volksfest der Welt, eine Million Maß Bier wurden verkauft, dazu wurden Zehntausende Brathähnchen, Würstchen und neun Ochsen verspeist.

Am Samstag waren viele Zelte schon Stunden vor dem Anstich wegen Überfüllung geschlossen. Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hatte um zwölf mit zwei Schlägen das erste Fass Bier angezapft und mit dem Ruf „Ozapft is“ die Wiesn eröffnet.

Dass es keine Zwischenfälle gebe, sei sein wichtigster Wunsch, sagte Ude. Gute Stimmung herrsche sowieso — und gute Geschäfte müsse er nicht wünschen, die würden ohnehin gemacht. Zur Eröffnung kamen deutlich mehr Besucher als im Vorjahr — damals waren es nach einem verregneten ersten Tag rund 850 000 Menschen.

Drei Stunden nach der Eröffnung gab es bereits die erste — von sieben Maßkrugschlägereien: Nach „einer verbalen Auseinandersetzung unbekannter Ursache“ habe ein stark alkoholisierter 28-jähriger Niederländer einem ziemlich betrunkenen 39-jährigen Amerikaner einen Krug ins Gesicht geschlagen, teilte die Polizei mit.

In der Sanitätsstation behandelten Helfer des Münchner Roten Kreuzes Dutzende Schnittverletzungen sowie Platz- und Schürfwunden nach - vermutlich nicht selten alkoholbedingten - Stürzen. „Das Wiesnbier hat einen höheren Alkoholgehalt als das gängige Flaschenbier“, warnte der Leiter der Station, Frithjof Wagner.

Am Sonntag zogen in einem der größten Trachtenumzüge der Welt rund 9000 Trachtler, Schützen, Fahnenschwinger und Musikanten zum Oktoberfest. Tausende Schaulustige säumten die Straßen, um den sieben Kilometer langen Zug zu sehen. Andere strömten schon in Dirndl und Lederhose zum Festgelände, um einen Platz in einem der Zelte zu erkämpfen. Auf den Straßen herrschte bereits am Vormittag dichtes Treiben. Bis zum 6. Oktober auf der Wiesn werden rund sechs Millionen Gäste erwartet. Nach einjähriger Pause gibt es wieder eine „Oide Wiesn“. Dort geht es mit Volksmusik und historischen Fahrgeschäften besonders traditionell zu.

Die Wettervorhersage lässt hoffen: Noch mindestens bis Mittwoch rechnet der Deutsche Wetterdienst täglich mit mehr Sonne und Temperaturen über 20 Grad.