Trendforscher: Pyjama als Weihnachtsgeschenk out
Hamburg (dpa) - Ein Weihnachtsgeschenk soll heute vor allem die Verbundenheit zwischen Schenker und Beschenktem ausdrücken. Das sagt der Trendforscher Peter Wippermann. Er erklärt, was angesagt ist und was nicht.
Der Pyjama beispielsweise sei mittlerweile out.
Das passende Weihnachtsgeschenk für Freunde und Familie zu finden, ist jedes Jahr eine Herausforderung. Tatsächlich gibt es wenig, was wir noch nicht haben, wie der Hamburger Trendforscher, Peter Wippermann, sagt. Er gibt Tipps für trendige Weihnachtsgeschenke:
Herr Wippermann, freuen wir uns an Weihnachten überhaupt noch über das fünfte Parfüm im Schrank?
Peter Wippermann: Unser Besitz hat tatsächlich einen Höhepunkt erreicht. Es gibt wenig, was wir noch nicht haben. Deshalb wurde der Geschenk-Gutschein professionalisiert: An jeder Kasse finden wir mittlerweile Gutscheine von Amazon oder iTunes. Das Geschenk verlagert sich somit auf die Zeit nach dem Fest und verlässt das Bewusstsein des Schenkenden. Der Beschenkte soll sich selbst aussuchen können, was er wirklich benötigt.
Haben sich Weihnachtsgeschenke im Laufe der Zeit also verändert?
Peter Wippermann: Ja, Textilien schenkt man beispielsweise immer weniger. Früher lag der Pyjama üblicherweise unter dem Weihnachtsbaum. Jetzt möchte der Schenkende signalisieren, den Anderen zu verstehen und seine Bedürfnisse anzuerkennen. Es geht also mehr um die spirituelle Verbundenheit zwischen Schenker und Beschenktem statt dem Objekt zum Anfassen.
Mit welchen Geschenken wird diese Verbundenheit geäußert?
Peter Wippermann: Es sind Geschenke, die Gedanken an Nutzung, Selbermachen und Teilhabe einbeziehen. So nehmen etwa Essengehen, Theaterbesuche und Reisen als Geschenke an Bedeutung zu. Außerdem werden Geschenke wichtig, die den Beschenkten in die Lage versetzen, etwas selbst zu machen. Jemandem etwas zu geben, mit dem er Zeit verbringen und dabei etwas entstehen lassen kann - diese Idee gab es vorher noch nicht.
Werden wir uns weiterhin beschenken?
Peter Wippermann: Das glaube ich ganz sicher. Auch wenn Schenken zeitraubend und anstrengend ist, ist es ein Ritual, bei dem Lebensfreude empfunden wird. Auch das Weihnachtsfest als solches gewinnt an Bedeutung. Entkoppeln wir im Alltag die soziale Zeit immer mehr, schaffen wir es an Weihnachten wenigstens einen Abend lang, beieinander zu sein.