Tropensturm „Earl“ fordert mindestens 40 Menschenleben
Huauchinango (dpa) - Mindestens 40 Menschen sind bei Erdrutschen nach dem Tropensturm „Earl“ im Südosten Mexikos ums Leben gekommen. Allein 29 Menschen starben im Bundesstaat Puebla, wie Gouverneur Rafael Moreno Valle bei Twitter mitteilte.
Nach Angaben seines Amtskollegen Javier Duarte waren es im benachbarten Veracruz elf Tote. Zudem seien mehr als 1200 Menschen obdachlos geworden, schrieb er ebenfalls über den Kurznachrichtendienst. Sich um Letztere zu kümmern sei die Priorität der Regierung des Bundesstaates, erklärte Duarte.
Die Zeitung „El Universal“ berichtete unter Berufung auf die Zivilschutzbehörde, im Bundesstaat Hidalgo seien zudem Steine und Erde auf ein Haus gefallen, in dem der 15. Geburtstag eines Mädchens gefeiert worden sei - ein wichtiger Anlass in Mexiko. Dabei sei die Jugendliche getötet worden.
Wegen heftiger Regenfälle waren mehrere Flüsse über die Ufer getreten, was Schlammlawinen an Berghängen verursachte. Nach mehreren Vermissten werde gesucht, erklärten die Behörden. In Puebla waren vor allem die Gemeinde Huauchinango - 140 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt - und die 15 Kilometer entfernte Ortschaft Tlaola betroffen. In Huauchinango habe es den größten Niederschlag innerhalb von 24 Stunden seit Beginn der Aufzeichnungen gegeben, teilte die Regierung von Puebla mit. Fünfzehn der Toten waren demnach Minderjährige.
Die Wohnungen von mindestens 2000 Menschen in Huauchinango und Tloala wurden schwer beschädigt. Sie mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Zwei Brücken über den Fluss Necaxa brachen zusammen. Es kam auch nach Behördenangaben zwischenzeitlich zu Stromausfällen.
Gouverneur Duarte bedankte sich ausdrücklich bei der Schauspielerin Salma Hayek für ihre Solidarität: Der aus Veracruz stammende Hollywood-Star hatte in einem Video bei Instagram gesagt, sie bete für die Angehörigen der Gestorbenen. Die Behörden bat sie, die Opfer nicht im Stich zu lassen.
„Earl“ hatte sich am Samstag zu einem tropischen Tiefdruckgebiet mit Windgeschwindigkeiten von nur noch 55 Stundenkilometern abgeschwächt. Die starken Regenfälle hielten jedoch am Sonntag noch an. Aus der Karibik kommend war „Earl“ am Donnerstag in Belize mit Hurrikanstärke auf das zentralamerikanische Festland gestoßen.