Turner-Preis für Videokünstlerin Elizabeth Price
London (dpa) - Der Turner-Preis geht in diesem Jahr an die Videokünstlerin Elizabeth Price. Sie erhält die mit 25 000 Pfund (rund 31 000 Euro) dotierte Auszeichnung für eine Videoinstallation, in der sie sich unter anderem mit Konsumkultur auseinandersetzt.
Dabei nutzt die Londonerin tragische Bilder von einem Brand in einem Kaufhaus in Manchester 1979, bei dem zehn Menschen ums Leben kamen. Diese mischt sie unter anderem mit Aufnahmen von einer Mädchen-Band aus den 60er Jahren. Übergeben wurde der Preis am Montagabend in London von Schauspieler Jude Law.
Die Jury lobte die „verführerischen und eindringlichen Elemente“ der Arbeit. Price schaffe eine rhythmische Erfahrung, indem sie verschiedene Materialien kombiniere - darunter Archivbilder, Musikvideos und Strategien aus der Werbung.
Insgesamt waren vier Künstler für den renommierten, aber oft umstrittenen Preis nominiert. Filmemacher Luke Fowler, Performance-Künstlerin Spartacus Chetwynd und Paul Noble, der für seine Zeichnungen bekanntwurde, erhalten jeweils 5000 Pfund.
Price bedankte sich und berichtete von ihren Arbeitsprozessen. So arbeite sie oft ein Jahr lang an einem Film, nur, um ihn dann weitere Jahre lang wieder umzuschneiden. „Ich glaube, ich brauche einfach so lange, um genau zu verstehen, was ich betonen will.“
Schauspieler Law kritisierte in einer Ansprache die Sparpolitik der Regierung in den Schulen. Dies komme „kulturellem Vandalismus“ gleich, da die Ausbildung der Kinder leide.
Der Turner Prize wird seit 1984 an Künstler unter 50 Jahren vergeben und zählt zu den wichtigsten britischen Kunstpreisen überhaupt. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre gehörten Damien Hirst und Anish Kapoor.