Turner-Preis wird in London verliehen

London (dpa) - Sprechende Bäume, ein Kosmos aus Fäkalien, ein Film über einen umstrittenen Psychiater: Performance, Video und Zeichenkunst konkurrieren um den Turner-Preis, der heute (Montag) in London verliehen wird.

Die mit 25 000 Pfund (rund 31 000 Euro) dotierte Auszeichnung gilt als eine der renommiertesten für moderne Kunst.

Die Vergabe löst oft Kontroversen aus. Nominiert sind in diesem Jahr die Künstler Spartacus Chetwynd, Luke Fowler, Paul Noble und Elizabeth Price. Ihre Arbeiten sind in der Londoner Tate Britain zu sehen.

Favorit bei den Buchmachern ist Noble, der detailreiche Bleistiftzeichnungen der fiktiven Metropole Nobson Newton schafft. Hier leben Fäkalien in einem satirisch angehauchten Mikrokosmos. Chetwynd schafft für ihre Performances Kostüme und Kulissen, die an karnevalistische und mittelalterliche Szenen erinnern - und auch lebendige Bäume beinhalten. Fowler hat einen 90 Minuten langen Film über den umstrittenen schottischen Psychiater R.D. Laing gemacht. Als Beispiel für die Arbeit von Price ist eine Videoinstallation zu sehen, in der sie sich mit Konsumkultur auseinandersetzt.

Der Turner-Preis wird seit 1984 vergeben. Zu den Preisträgern gehören zum Beispiel Gilbert & George (1986), Anish Kapoor (1991), Damien Hirst (1995) oder Steve McQueen (1999).