Sportlicher Metallic-Look Turnschuh auf dem Mode-Olymp: Der große Trend zum Sneaker
Berlin (dpa/tmn) - Selten sind sich die Modeexperten so einig, wenn es darum geht, den Haupttrend für die nächste Saison zu benennen. Denn bei der Schuhmode für Frühjahr und Sommer 2017 kommt niemand um den Sneaker herum.
„Im Schuhbereich bleibt der Sneaker Nummer eins - und zwar unisex“, schreibt das Deutsche Mode-Institut in seinem Trendbericht für den Sommer. Und das, obwohl so mancher Experten den stetigen Aufstieg seit einigen Saisons schon am Ende sah.
Doch: „Der Sneaker passt perfekt zum aktuellen Leger-Trend. Alle wollen sportlich aussehen, sich verjüngen“, erklärt sich Claudia Schulz vom Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie in Berlin. Weitere Gründe für den neuen Hype um den Turnschuh:
1. Er passt jetzt zu jedem Outfit
Die klassischen Sportmarken feiern ein Comeback. „Die Werbekampagnen erheben den Sneaker zum Must-have“, berichtet Schulz. Dabei wird er nicht mehr nur mit sportlicher Kleidung kombiniert, sondern in jedes Outfit integriert.
Für Frauen heißt das etwa: „Er passt zum Sweatshirt und Plisseerock oder aber zur Seidenbluse.“ Es gibt unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Ein paar Tipps sollten dennoch beachtet werden: „Wer eine filigrane Figur hat, sollte darauf achten, dass der Schuh nicht zu klobig ausfällt“, rät Ines Meyrose, Modeberaterin aus Hamburg. Dann seien weniger derbe Modelle vorteilhaft. „Es empfiehlt sich auch, etwas Volumen ins Outfit zu bringen, etwa durch einen Rock oder ein weiter geschnittenes Oberteil.“
2. Er wurde neu interpretiert
Neu ist, dass der Sneaker vielfältiger geworden ist als bisher. Zum einen greifen die Designer allgemeine Trends auch für die Schuhe auf. „Naturmaterialien halten Einzug, etwa mit Kork als Obermaterial“, sagt Kristina Caspary-Gallus vom Verband der deutschen Mode- und Textildesigner. Auch der Jeans-Trend spiegele sich im Sneaker, „vor allem in Form von Denim-Einsätzen“, ergänzt Schulz.
Und die Branchensprecherin prophezeit: „Wir werden ihn in vielen Abwandlungen sehen. Es gibt ihn mit Klettverschluss, elastischen Senkeln oder als Slip-on“ - Hauptsache bequem, funktional in der Handhabung und mit weichem Material. Ein Hingucker sind Modelle mit hochgezogener Lasche: „Sie reicht etwas über den Rist und lässt das Bein dadurch schlanker erscheinen, was besonders für Frauen mit kräftigeren Beinen ideal ist“, erklärt Caspary-Gallus.
Neben den klassischen sportiven Modellen mit Neopren- und Mesh-Einsätzen füllen sogenannte Hybride die Regale der Schuhläden. „Sie sehen oben etwa aus wie Budapester, haben aber eine typische Sneaker-Sohle“, erklärt Schulz. Andere Modelle haben eine dicke Plateausohle mit tiefen Rillen oder Sägezahn-Profil. „Solche voluminösen Sohlen aus leichtem Material sind ein großes Thema“, sagt Meyrose. Meist sind sie in hellen Farben gehalten. „Das verkörpert die Leichtigkeit des Sommers.“ Bei anderen Varianten seien sie wie der restliche Schuh eingefärbt. Denn auch das zeichnet die neuen Sneaker aus: Sie sind minimalistischer gestaltet als bislang.
3. Er trägt den Metallic-Look und Applikationen
Doch nicht alle Sneakermodelle sind deswegen auch unbedingt dezenter gehalten. So bleibt laut Caspary-Gallus ein Trend zu Metallic-Effekten bestehen. Während aber im vergangenen Jahr dunkle, matte Töne angesagt waren, glänzen nun die Oberflächen in Silber oder Gold. Und Schulz berichtet von „lauten Farben“ wie einem knalligen Gelb oder einem glänzenden Blau. Dabei handle es sich zumeist um monochrome Modelle mit gleichfarbiger Sohle. Ein Hingucker darunter sind etwa komplett silberne Sneaker.
„Ich empfehle, die Metallfarbe des Schuhs im Outfit noch einmal aufzunehmen, etwa durch Schmuck oder Nieten am Gürtel„, sagt Modeberaterin Meyrose. Idealerweise passe dazu eine Jeans mit starker Waschung und ein legeres Hemd. Auch Pastelltöne kann sich die Expertin in der Kombination gut vorstellen.
Als Kontrast dazu gibt es Sneaker im Camouflage-Muster, gerne kombiniert mit pinkfarbenen Applikationen. Und wer etwas Individuelleres sucht? So mancher Sneaker sieht aus, als hätte man ihn selbst mit Patches verziert, beispielsweise mit Smileys oder Kussmündern.