Turnschuhe und tiefe Einblicke: Modesünden auf dem Oktoberfest

Schliersee (dpa/tmn) - Auf dem Münchner Oktoberfest wollen viele Besucher Dirndl und Lederhosen tragen - selbst, wenn sie nicht aus Bayern kommen. Um sich nicht auf den ersten Blick als ahnungsloser Volksfest-Tourist zu outen, sollten sie peinliche Fehler vermeiden.

Immer wieder schleichen sich bei Besuchern des Münchener Oktoberfestes (21.9. bis 6.10.) Modesünden ein, hat Annamirl Raab, die Modeexpertin des Bayerischen Trachtenverbandes, beobachtet. Sie sagt, welche Fehler das sind und wie man sie umgeht:

Dirndl: Das Dirndl sollte die Knie bedecken. „Es ist nicht schön, wenn es zu kurz ist“, findet Raab. Ganz knappe oder grelle Röcke seien aus der Mode. Für die Schürze gilt: Sie darf nicht länger als das Dirndl selbst sein und sollte farblich dazu passen. „Ausschnitt ist erlaubt, auch wenn der Busen nicht aus dem Dirndl quillen sollte“, sagt die Expertin.

Lederhose: Bei der Lederhose sei kaum etwas falsch zu machen, sagt Raab. „Da ist mir noch nichts aufgefallen, was ganz furchtbar ist.“ Motive wie Totenköpfe seien allerdings unpassend. Gürtel oder Hosenträger halten die Lederhose.

Oberbekleidung: Über karierte Hemden gehören keine Samtwesten, weil Karos dazu zu leger wirken. Besser ist hier ein weißes Hemd. Frierende Frauen legen sich ein Tuch um die Schultern oder kuscheln sich in eine Strickjacke. Sportliche Jacken gehören nicht über das Dirndl.

Schuhe: Zur Lederhose passen weder Turnschuhe noch Bergstiefel. Männer tragen geschlossene schwarze Halbschuhe. Wer es traditionell mag, kann den in der Alpenregion üblichen Haferlschuh tragen. Frauen haben die Wahl zwischen flachen, schwarzen Schuhen oder Pumps. Auf High Heels sollten sie verzichten.

Socken: Socken sind keine Pflicht. An einem warmen Tag können Oktoberfestgänger barfuß in ihre Schuhe schlüpfen. Männer haben auch die Wahl zwischen Kniestrümpfen oder sogenannten Loferl, eine Art Stulpe. Frauen können auch weiße Strümpfe tragen.

Haare: Männer mit langen Haaren sollten sie zusammenbinden. „Wallende Männerhaare sind nicht so passend“, sagt Raab. Bei Frauen rät Annamirl Raab zu geflochtenem Haar oder Zöpfen.