Fipronil-Skandal Über 28 Millionen Fipronil-Eier sollen nach Deutschland geliefert worden sein

Berlin. Nach Deutschland sind laut einem Zeitungsbericht vermutlich deutlich mehr fipronilbelastete Eier geliefert worden als bisher bekannt. Allein nach Niedersachsen seien 28,1 Millionen Stück gelangt, die möglicherweise mit dem Insektizid belastet seien, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ/Mittwoch).

Das Chemische Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld untersucht Eier auf Rückstände. Die Suche nach mit dem Insektengift Fipronil belasteten Eiern läuft auch in Nordrhein-Westfalen weiter auf Hochtouren.

Foto: Marcel Kusch

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte in den vergangenen Tagen von rund 10,7 Millionen Eiern gesprochen, die aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert worden seien und „möglicherweise“ mit Fipronil belastet seien.

Die „NOZ“ beruft sich auf eine Auswertung des niedersächsischen Agrarministeriums auf Basis der Daten im EU-Schnellwarnsystem. „Rückrufe zu allen diesen Chargen sind erfolgt“, teilte das Ministerium in Hannover demnach mit. Weiter hieß es, dass aus dem Bundesland wiederum knapp 17 Millionen Fipronil-Eier nach außerhalb geliefert worden seien. Das umfasse sowohl Chargen aus Verdachtsbetrieben in den Niederlanden als auch aus den insgesamt vier Legehennenbetrieben in dem Bundesland, in denen Fipronil nachgewiesen worden sei.

Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) sagte der „NOZ“ zu der Differenz: „Die Zahlen stammen aus dem EU-Schnellwarnsystem. Da hätte der Bund auch selbst reinschauen können.“ Meyer sprach von einer „erschreckend großen Zahl“. dpa