Urteil im Prozess gegen falsche Lehrerin erwartet

Kiel (dpa) - Im Prozess gegen eine falsche Lehrerin, die bundesweit jahrelang mit gefälschten Zeugnissen unterrichtet haben soll, wird am Mittwoch das Urteil erwartet.

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Die 50-Jährige hatte vor dem Kieler Amtsgericht zugegeben, weder Hochschulabschluss noch Diplom noch Staatsexamina abgelegt zu haben. Sogar das Abiturzeugnis war gefälscht. Der Frau aus Wismar wird Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen.

Seit Anfang der 1990er Jahre hatte sie - wohl auf der Grundlage selbst angefertigter Abschlüsse - in mehreren Bundesländern als Lehrerin gearbeitet. Erst Ende 2012 wurde die mutmaßliche Hochstaplerin vom Schuldienst suspendiert. Ein psychiatrischer Sachverständiger bescheinigte der Angeklagten volle Schuldfähigkeit.

Die Frau räumte vor Gericht ein, für ihre Staatsexamina und andere Urkunden über 20 amtliche Stempel gefälscht zu haben, um ihren Papieren den Anschein von Echtheit zu geben. Die Frau schönte nach eigenen Angaben nach der Wende aus Angst vor Arbeitslosigkeit ihre Vita.

Ihren Aussagen zufolge gab es bereits an ihrer ersten Station als Lehrerin in Wolgast Verdachtsmomente gegen sie. Daraufhin wechselte sie nach Brandenburg. Von dort zog sie weiter nach Berlin. Dort ließ sie sich im Zusammenhang mit einem Disziplinarverfahren gegen sie aus dem Beamtenverhältnis auf Probe entlassen. Das hinderte sie aber nicht, mit falschen Papieren ab 2008 an einem Gymnasium in Mölln als Studienrätin tätig zu werden. 2010 wurde die Schulleitung misstrauisch. Ende 2012 wurde sie suspendiert, Anfang 2013 aus dem Beamtenverhältnis entlassen. Danach arbeitete sie noch an zwei Schulen bei Schwerin.