US-Außenminister Kerry bricht sich auf Radtour ein Bein

Genf (dpa) - US-Außenminister John Kerry hat sich bei einer Radtour in Frankreich den rechten Oberschenkelknochen gebrochen. Er sei „in guter Stimmung“, und die Ärzte erwarteten eine völlige Genesung, teilte der Außenamtssprecher John Kirby in Washington mit.

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Allerdings bedauere der Minister sehr, dass er nun seine Reisepläne ändern müsse. Demnach wollte Kerry eigentlich am Sonntagnachmittag nach Madrid reisen und danach dann nach Paris. Stattdessen verbrachte er den Morgen in der Genfer Universitätsklinik. Er sollte noch am selben Tag zur weiteren Behandlung in das Massachusetts General Hospital in der US-Stadt Boston geflogen werden.

Der 71-Jährige ist ein passionierter Radfahrer und wollte sich vor dem geplanten Abflug nach Madrid noch etwas Sport gönnen. Schließlich hat er dazu nur selten Gelegenheit, seit er Anfang 2013 den Posten des US-Chefdiplomaten von Hillary Clinton übernahm. Mittlerweile besuchte er 63 Länder, war 356 Tage unterwegs, wie die „New York Times“ unter Berufung auf das US-Außenamt berichtete.

Kerry verunglückte am Sonntag in der Nähe der französischen Stadt Scionzier, nachdem er am Vortag in Genf mit dem iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif über das geplante Abkommen zur Begrenzung des Teheraner Atomprogramms gesprochen hatte.

Der „New York Times“ zufolge stürzte er, nachdem er mit einem Reifen an eine Bordsteinkante geraten war. Er war aber stets bei Bewusstsein, wie Kirby versicherte. Sanitäter und ein Arzt seien in Kerrys Autokonvoi, der den radelnden Minister begleitet habe, mitgereist und daher zum Zeitpunkt des Unfalls direkt vor Ort gewesen.

Kerry wurde nach Kirbys Angaben dann mit einem Hubschrauber in die Genfer Universitätsklinik gebracht und dort zunächst untersucht. Da er sich nahe der Stelle einer früheren Hüftoperation verletzt habe, werde er nach Boston gebracht: Dort könne er von dem Chirurgen behandelt werden, der den Eingriff an der Hüfte vorgenommen habe.

Kann Kerry zwar nun für einige Zeit nicht ins Ausland jetten, heißt das aber nicht, dass er der Arbeit fern bleibt. So will sich am Dienstag per Video dem Außenministertreffen in Paris zuschalten lassen, bei dem es um den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat geht.