Vaterschaftstests bei Berberaffen in Salem
Salem (dpa) - Wer gehört hier eigentlich zu wem? Dieser Frage wollen Forscher des Deutschen Primatenzentrums Göttingen auf dem Affenberg in Salem nachgehen.
„Die klassische Familie mit Mama, Papa, Kind gibt es bei Berberaffen nämlich nicht“, sagt der stellvertretende Leiter des Parks am Bodensee, Jochen Dambacher. Stattdessen paaren sich die Weibchen mit mehreren Männchen. „Das hat sich evolutiv bewährt und ist schlichtweg angeboren.“
Mit Vaterschaftstests wollen die Wissenschaftler nun nachweisen, welches Affenbaby zu welchem Affenpapa passt - und ob ranghöhere Männchen auch mehr Nachwuchs auf sich vereinen können. Denn diese dürfen sich kurzfristig an die Weibchen binden und maximal zwei Tage bei ihnen bleiben. In dieser gemeinsamen Zeit paaren sich die beiden Tiere häufiger als ein rangniedrigeres Tier, das nur ab und an die Gelegenheit dazu bekommt.
Für die Tests werden Blutproben verwendet, welche den Affen ohnehin entnommen wurden - beispielsweise bei einem Besuch beim Tierarzt. „Wir fangen die Tiere dafür nicht extra ein, das wäre Stress für sie“, sagt Dambacher. Die Affen, von denen keine Blutproben vorliegen, haben Mitarbeiter und Forscher ganz besonders im Blick: „Wenn die irgendwo Kot hinmachen, dann springt gleich jemand von uns aufgeregt hinterher und packt ihn in ein Röhrchen.“