Verband: Deutschen Karneval als Kulturerbe anerkennen
Saarlouis (dpa) - Nachdem bereits der „Rheinische Karneval“ als Kulturerbe anerkannt wurde, wollen Narren nun auch anderenorts diesen Titel. Nach Auffassung des Dachverbandes gehört der deutsche Karneval insgesamt auf die Unesco-Liste.
„Der Karneval in Saarbrücken, kann nicht schlechter sein als der in Bonn“, sagte der Präsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK), Volker Wagner, der Deutschen Presse-Agentur zum BDK-Jahrestreffen im saarländischen Saarlouis.
Der BDK habe erneut eine entsprechende Anerkennung bei der deutschen Unesco-Kommission gestellt. Diese hatte im März dieses Jahres nur den „Rheinischen Karneval“ auf Antrag von Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die Vertreter der im BDK zusammengeschlossenen Karnevalsvereine wollten am Samstag in Saarlouis bei der 24. Hauptversammlung des Verbandes auch über Themen wie Steuern oder Daten-, Kinder- und Jugendschutz beraten. Der BDK repräsentiert laut Wagner rund 5100 Vereine mit 2,6 bis 2,7 Millionen Mitgliedern.
Um den närrischen Nachwuchs mache er sich keine Sorgen. Der Trend sei „ungebrochen“. Wichtig sei, den jungen Leuten Angebote zu machen und sie bei der Organisation mitreden zu lassen. Deshalb habe der BDK vor einigen Jahren einen eigenständigen Jugendverband gegründet, der derzeit 600 000 bis 700 000 Mitglieder habe.
Das närrische Treiben sei längst nicht mehr auf die katholischen Gebiete im Süden Deutschlands beschränkt. „Der Karneval geht zwar auf die katholische Kirche zurück, aber es gründen sich heute nicht mehr katholische oder protestantische Vereine. Das geht quer durch die Republik“, sagte Wagner.