Onlinehandel Verbraucherzentrale warnt vor Billig-Shopping-App „Wish“

Düsseldorf · Mit der Online-Shopping-App „Wish“ scheint das Schnäppchenjagen besonders leicht zu sein. Kleidung, Schmuck und Elektroartikel sind hier auffallend günstig. Doch das Einkaufen über die App kann böse enden.

Symbolbild

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Eine Smartwatch für weniger als 20 Euro oder doch lieber ein Bikini für fünf Euro? Shoppen zu solch günstigen Konditionen scheint die App „Wish“ möglich zu machen. Dort werden unterschiedlichste Produkte zu sehr niedrigen Preisen vermittelt, doch Verbraucherschützer warnen vor den scheinbar attraktiven Angeboten. Die Artikel bei „Wish“ seien zwar zwischen 60 und 80 Prozent günstiger als im Einzelhandel, kämen den Kunden letztendlich aber teuer zu stehen, erklärt die Verbraucherzentrale.

Immer wieder komme es zu Problemen, nachdem Nutzer etwas über „Wish“ bestellt haben. Neben der minderwertigen Qualität beschweren sich Kunden über lange Lieferzeiten und Ware, die nicht ankommt. Auch das Bezahlsystem der App sorgt für Verwirrung. Nach Angaben der Verbraucherzentrale erhalten Käufer oftmals eine Zahlungsaufforderung oder Mahnung, bevor die Ware überhaupt eingetroffen ist.

In diesen Fällen würde man eigentlich gerne mit „Wish“ in Kontakt treten, doch das ist gar nicht so einfach. Der Grund: Die App ist kein gewöhnlicher Onlineshop, sondern fungiert ausschließlich als Vermittler. Das Unternehmen stammt zwar aus Kalifornien, der eigentliche Verkäufer sitzt allerdings oft in China oder fernöstlichen Ländern. Somit ist „Wish“ auch nicht der Vertragspartner beim Einkauf.

Das führt zu einer weiteren Problematik. Die günstigen Produkte kommen häufig aus Asien, sodass die Lieferung nach Europa nicht selten mit hohen Steuer-, Versand- oder Zollgebühren verbunden ist. Der Endpreis für eine „Wish“-Bestellung kann unter Umständen ganz schön in die Höhe getrieben werden.

Auch die Reklamation oder das Rücksenden von Produkten gestaltet sich schwierig. Bei der Verbraucherzentrale seien Beschwerden über fehlerhafte Ware, die auf „Wish“ bestellt wurde, keine Seltenheit. Telefonisch sei das Unternehmen jedoch nicht erreichbar. Dazu kommt, dass Porto- und Zollgebühren für Rücksendungen vom Kunden selber übernommen werden müssen.

Die Verbraucherzentrale mahnt zur Vorsicht vor „vermeintlichen Schnäppchen aus Fernost“ und empfiehlt vor dem Bestellen zu überprüfen, woher die Ware kommt. Auch ein Blick auf die Versandkosten und mögliche Zollgebühren kann nicht schaden. Zuletzt sollten Nutzer erst zahlen, wenn das Produkt eingetroffen ist.

(red)